Nebelsee Junges
Anzahl der Beiträge : 19 Anmeldedatum : 30.11.16 Alter : 23
Dein Krieger Charaktere: Clans: Ränge:
| Thema: Die Seelen der Nacht Mo 02 Jan 2017, 18:25 | |
| Hier mal ein kleines experiment von mir: - Prolog:
Ich drängelte mich fast schon unhöflich durch die Massen an Menschen, die den Nachtclub besuchten. Hier war es stickig und die Luft war so feucht, dass ich nicht einmal drei Meter weit sehen konnte. Das konnte Natürlich auch an den vielen hellen Lichtern Liegen, die überall um mich herum feierten und die Menschliche Gesellschaft genossen. Ich schüttelte den Kopf. Ich hatte schon mein halbes Leben lang mit diesen Lichtern zu tun, die dir sagten was sie dachten, aber doch immer still blieben, aber ich wusste nicht mal ansatzweise alles über sie. Ich hatte ein Ziel und um dieses Ziel zu erreichen würde ich mich nicht von unnützem Wissen aufhalten lassen. Während ich mich immer weiter durch die stinkenden, tanzenden Menschen drängte, wurde ich ein paar mal angestoßen und dumm angepöbelt. Aber sowas prallte inzwischen einfach an mir ab, zu oft hatte ich nachgegeben, zu oft hatte ich mich ablenken lassen und dann war ich mit leeren Händen zurückgekehrt und durfte für ein paar Tage nicht mehr raus. Nein, einfache Menschen würden mich nicht von meinem Vorhaben abbringen. Mit einem leise gemurmelten "Sorry" drängelte ich mich vorbei und stieß den nächsten an. Doch bald, als die Menge immer dichter wurde und man kaum noch atmen konnte vor dem übel riechenden Aroma älterer Herren, erreichte ich mein heutiges Ziel; die Bühne. Ich quetschte mich nach ganz vorne um etwas sehen zu können. Es trat gerade eine Band auf, die Mitglieder waren um die dreißig und hatten sich die Haare im Stachelschwein Look frisiert. Ich schüttelte mitleidig den Kopf; wer soetwas freiwillig mit sich machen ließ, der konnte ja garnicht richtig ticken. Mein Blick wanderte an die Seite. Aha, da waren sie also. An der Seite der Bühne, halb hinter einem Vorhang versteckt, hielt sich eine riesige Sammlung an Lichtern auf. Ich schätze sie waren gute Freunde und wollten die letzten Abende hier genießen, aber was interessierte mich das schon? Ich brauchte solche Infos nicht! In Gedanken schmiedete ich mir schon einen Plan, wie ich nah genug an sie heran kommen konnte ohne aufzufallen. Wahrscheinlich müsste ich mich bei den Umkleidekabinen anstellen für ein Autogramm von unseren Stachelschweinhelden. Bei dem Gedanken, zwischen Unmengen an histerischen Fangirls und Security Männern zu stehen, wurde mir leicht übel, aber es war der einzige Weg, nah genug an die Bühne zu kommen. Und ich musste nah genug ran. In meinen Überlegungen stand ich ganz stumm da, und hörte nicht, wie der letzte Ton der E-Gitarre verstummte. Plötzlich wurde ich von hunderten Menschen mitgerissen, die wie wild in Richtung Bühneneingang stürmten. Ich seufzte genervt und ließ mich dann einfach treiben.
Ich stand schon relativ weit vorne in der Schlange und ganz langsam gewöhnte ich mich an meine schmerzenden Füße und den Duft, der aus allen Ecken kam. Mein Blick wanderte immer häufiger in Richtung Bühne und ich wurde immer nervöser. Vielleicht noch zwei bis drei Meter, dann war ich an dem Ounkt in der Schlange angelangt, von dem man Problemlos Zugriff auf die Lichter hatte. Ich öffnete meine kleine, ekelhaft gelb-braune Tasche und wühlte nach der Schatulle. In meiner Tasche schleppte ich immer eine Menge mit rum. Da waren zum Beispiel mein Hausschlüssel, Gefühlt zwanzig halbvolle Taschentuchpackungen, unzählige Fotos von Freunden und Familie und schließlich die Schatulle. Es war eine kleine, strahlend weiße Schachtel, bei der ich mich immernoch fragte wieso sie nicht schon grau war von dem ganzen Dreck in der Tasche. Aber warum sollte mich das überhaupt wundern? Ich meine, ich fange jeden Tag die reinsten Seelen die ich finden kann, und bewahre sie bis zur Übergabe in dieser Schachtel auf. Warum könnte es also nicht sein dass die Schatulle durch die Reinheit der Seelen auch sauber gehalten wird? Ich musste über diese Theorie grinsen. Das war ungefähr so wahrscheinlich wie die Tatsache, dass ich der ordentliche Mensch der Welt wäre oder dass ich - ich stockte in meinen Gedankengängen. Unterbewusst war ich fast fünf Meter an der Perfekten Stelle vorbeigetreten. Innerlich fluchend öffnete ich meine Schatulle. Dann musste es eben so gehen! Obwohl ich nicht gerade für meinen Mangel an Selbstbewusstsein bekannt war, regten sich leise Zweifel in mir. Was wenn ich es nicht schaffen würde diese Seelen zu fangen? Aus so großer Entfernung hatte ich es noch nie Versucht, mindestens zwanzig Meter lagen nun zwischen mir und dem hellen Fleck aus Licht. Wenn ich diesen einen Versuch den ich hatte versaute, dann würde ich mit nichts zurückkehren müssen. Die Nacht war nicht mehr lang, und in kurzer Zeit weitere reine Seelen auszumachen war nahezu unmöglich. Ich biss mir auf die Unterlippe bis ich Blut schmeckte. Ich würde diesen einen Versuch verdammt noch mal Rocken! Nicht umsonst wollte mich jeder haben, ich verfehlte mein Ziel so gut wie nie. Einmal noch holte ich tief Luft, dann richtete ich die Schatulle in die Richtung der seltsamen Lichtwesen und schloss die Augen. Ich genoss diesen nahezu magischen Moment mit allem was mir in der Situation zur Verfügung stand. Es fühlte sich an, als würden tausende Lichtpartikel, Glücksmomente auf mich einströmen und schließlich explodieren, es war ein genauso Schönes wie angsteinflößendes Gefühl und ich kann bis heute nicht sagen wie lange es andauert. Denn in diesem Zustand vergisst man sich komplett, man vergisst die Zeit, die Menschen um einen herum, die dich komisch anstarren, weil du mit einer Schachtel in der ausgestreckten Hand so aussiehst wie Jesu als er in den Himmel stieg. In diesem Moment waren mir die Menschen bewusst, aber ich blendete sie einfach aus, so wie man alles ausblendet wenn man liest. Und dann war es vorbei. Dann klappte ich die Schatulle zu und sackte erschöpft in mich zusammen. Dann seufzte ich erleichtert, froh darüber es geschafft zu haben. Dann befreite ich mich aus der Schlange und taumelte auf den Ausgang zu. So sehr ich dieses freie Gefühl liebte, es war eine reine Täuschung. Niemand war frei, und danach fühlte man sich nur noch umso mehr Gefangener. Ich hielt einen Moment den Atem an, bewegte mich nicht, wartete nur ab ob in der Schatulle irgendein Zeichen von Leben war. Ich musste verächtlich schnauben über meine Gedanken. Dies waren die Seelen von toten, wie konnte ich da auf ein Lebenszeichen hoffen? Die Reinheit dieser Seelen mochte sie nicht verschwinden lassen, aber tot waren sie trotzdem und ich tat nichts anderes als sie aus ihrer Glücklichkeit zu befreien. Ich war keine Mörderin, nein, ich war viel Schlimmer als das. Alte Leute mochten sich auf ihren Tod freuen, doch ich machte sie ausfindig und verwährte ihnen dieses Glück.
~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~Hi, ich bin Nebelsee Jaa... ich vermisse diesen "Ich bin nicht die Signatur, ich putz hier bloß" Smiley aus einem anderen Forum xD Hier meine Charaktere: - Lieblinge:
Kommt bald einer haha xDD
|
|