Hochkiefern

Funkenpfote mochte den Klang von Bronzepelz' Stimme, weshalb sie erst eine gefühlte Ewigkeit - in der sie nebenbei bemerkt, die Muskulatur des Katers und dessen Augen schweigend bestaunte - brauchte, um zu realisieren, was er eigentlich gesagt hatte.

Ein wenig verdutzt schaute sie ihn an, öffnete den Mund, um etwas Kühnes zu erwidern und schloss ihn gleich darauf wieder, weil sie nicht wusste, was sie sagen sollte.

Dann verzog sich ihr Mund zu einem Lächeln. "Warum nicht?", meinte sie keck und näherte sich ihm so selbstbewusst wie möglich, obwohl sie sich in Wahrheit etwas verunsichert fühlte.
Während Funkenpfote begann, ihren Mentor zu putzen, wallte Hitze in ihr auf, doch es war keineswegs ein unangenehmes Gefühl.

Zu ihrem eigenen Erstaunen gefiel es ihr, Bronzepelz' Fell zu pflegen, vor allem aus dem Grund, dass er sich anscheinend einigermaßen wohl fühlte. Sie mochte das Wissen, dass sie diejenige war, die dafür sorgte, dass es ihm gut ging, und von einiger Sekunde auf die andere hatte sie das Gefühl, als würde sie unter Flammen stehen.

Als er sich von ihr losriss, war es wie ein Schlag für Funkenpfote und Schäm wallte in ihr auf. Was denke ich mir dabei? Erde an Funkenpfote! Das ist mein Mentor! Ein alter, spießiger Sack!
Dennoch konnte sie ihr starkes und schnelles Herzklopfen nicht ignorieren.

„Ja, du hast recht. Wir sollten jagen...", murmelte sie und versuchte sich auf den Geruch von Beute zu konzentrieren, was ihr enorm schwer fiel.

Beinahe hätte sie erleichtert aufgeatmet, weil er sie davon befreit hatte, wie ein Dummerchen rumzustehen, das nicht jagen kann, obwohl es eigentlich einer ihrer Lieblingsbeschäftigungen war.
Doch dann fiel ihr etwas anderes ein, das sie schlucken ließ. Kämpfen bedeutet Körperkontakt.

Ihr Blick bekam etwas Sehnsüchtiges, als sie zu Bronzepelz schaute, doch sie zwang sich dazu, an etwas anderes zu denken, was jedoch nur dazu führte, dass sie letztendlich auf die Frage zurückkam, ob er wohl denselben Drang verspürte wie sie.

"Ehm...ja, kämpfen klingt gut", sagte sie mit gespielter Begeisterung und stellte sich in Kampfposition. "Mach dich darauf gefasst, mit ordentlichen Schmerzen zurück ins Lager zu kommen!"

Funkenpfote war keine miserable Kämpferin, doch ihre Leistungen an diesem Tag konnten diese Behauptung nur schwerlich stützen. Ohne sich im geringsten zu werfen, ließ sie ihren Mentor angreifen.
Nicht nur er zuckte zurück, als sie sich berührten, sondern auch sie und wieder war da dieses verräterische Schlagen ihres Herzes.

"Ich bin ja nicht so weise und superdupertoll wie du, Bronzepelz", miaute sie zögerlich und tänzelte ein wenig nervös auf der Stelle herum. "Aber ich glaube, aus dem Training wird heute nichts. Wir sollten zurück ins Lager gehen oder so..."

Die Verlegenheit stand ihr im Gesicht geschrieben und ohne auf eine Antwort zu warten, wie sie es als Schülerin hätte tun sollen, rannte sie weg.

---> DonnerClan Territorium - Lager

<--- grosse Scheune (Zweibeinerorte)
Rozzo
Keuchen komme ich an. Wo bin ich? denke ich. Eine Katze, die mir gegnüber nicht freundlich gesinnt scheint, tretet vor mich. Als sie mich anknurrt, knurre ich zurück:,,Ich darf hier sein und du darfst hier sein. Wir sind im Streunerterritorium". Ich stelle mein Fell ebenfalls auf. Als sie mich anfaucht und mich angreift, merke ich das das hier kein Streunerterritroium ist. Ihre Ohrfeige schmerzt und ich ziehe meinen Bauch ein. Als sie mich schutzlos und auf dem rücken festhält, beginne ich sie von mir hinunterzudrücken. Ganz plötzlich öffnet sich meine Wunde am Vorderbein und Blut kommt heraus. Ich kreische und lasse ganz plötzlich los, drehe mich auf den Bauch und mache einen riesen Sprund, doch ich falle hin und zittere vor Schmerz. Fallend und springend mache ich mich aus dem Staub.
---> Sonnenfelsen (Flussclan)


<--- Territorium (Donnerclan)
Pantherlicht
Ich vergrabe gerade meine Beute um noch mehr zu fangen als da ein Hauskätzchen herkommt und keucht. Er scheint nicht zu wissen wo er ist, und dies nutze ich. ,,Was machst du hier?", knurre ich laut und stelle mein Fell auf. Ich höre ihm zu und fauche:,, Was? Das hier ist Donnerclanterritorium, kein Streunerterritorium!" Mit funkelden Augen stürze ich mich auf den Eindringlind und gebe ihm mit ausgefahrenen Kralle eine Ohrfeige, so das er blutet. Ich werfe ihn rücklings auf den Boden und halte ihn fest. Als eine Wunde von ihm zu bluten beginnt und er flieht, knurre ich wütend und schaue ihm nach.

<--- DonnerClan Territorium - Lager 

Auch Funkenpfote erinnerte sich an den damaligen Tag, als sie und Bronzepelz sich einander angenähert hatten. Es prickelte unter ihrem Fell, als sie ihre Gedanken in die Vergangenheit zurückschweifen ließ; auch das war nichts, was ihr half, sich zu beruhigen.
Schlitternd kam sie neben ihrem Mentor zum Stehen und schluckte, während sie - wahrscheinlich zum ersten Mal - stillschweigend seinen Anweisungen lauschte.
»Ich mach mich dann mal auf den Weg«, murmelte sie mit erstickter Stimme, reckte dann jedoch den Hals, um selbstbewusster zu wirken und sich selbst Mut zu machen. Entschlossenheit glomm in ihren Augen auf. »Der DonnerClan wird heute mehr Frischbeute denn je haben!«
Regen prasselte unentwegt auf sie herab, doch sie ließ sich nicht mehr abbringen und war schon losgesprintet.

Sie hasste Regen wie die Pest und sah es insgeheim als böses Omen an, dass es ausgerechnet in der Nacht, in der sie ihre Bewertung erhalten würde, unbedingt schütten musste.
Das Laufen auf dem weichen Untergrund erwies sich als schwerer als Anfang gedacht und beinahe wäre sie einen Hang hinabgeschlittert, hätte sie nicht in letzter Sekunde abgebremst. Intensiv suchte sie nach jeglichen Anzeichen einer Beute, doch der Regen spülte jeglichen Geruch weg.
Ob Bronzepelz und Luchsfell bereits in meiner Nähe sind? Neugierig schaute sich Funkenpfote um, schalt sich dann jedoch selbst für ihre Dummheit. Lass dich nicht so leicht ablenken!
So gut sie konnte, schlich die Kätzin an den Hochkiefern entlang, hielt Ohren und Augen offen; auf ihren Geruchssinn war nun kaum Verlass.
Aus dem Augenwinkel sah Funkenpfote eine rasche Bewegung; eine Maus hatte sich in eine Art kleinen Höhle vor dem Regen geflüchtet. Ohne zu zögern, war sie zur Stelle und sprintete leichtfüßig auf sie zu. Ehe die Beute wusste, was auf sie zu kam, hatte die Schülerin sie mit einem sauberen Biss getötet.
Triumphierend vergrub sie die Maus.
Ha! Ich hoffe,ihr habt das gesehen! Sie freute sich über ihren Erfolg, mahnte sich aber schon bald darauf, sich nach mehr Beute umzublicken.