“Die Freude ist ganz auf meiner Seite”, sagte Felix und ließ seinen Kopf in eine leichte Verbeugung vor
Wanda fallen. Dass sie bereits vom BlutClan gehört hatte überraschte sie nicht, sicher hatten schon viele Gerüchte die Runde gemacht, aber er würde sich nicht damit beschäftigen, was die Streuner und Hauskätzchen so über sie sagten. Die meisten Dinge waren vermutlich eh wahr, also warum sollte er noch groß darauf eingehen? Mit aufmerksam nach vorn gerichteten Ohren hörte er jedoch
Wanda zu, zeigte Interesse an ihren Worten und nickte zwischendurch. Bei der Erwähnung des fremden Namens verzog er irritiert die Stirn.
“Schmutzstreif sagst du? Nein, den kenne ich nicht. Der gehört nicht zu uns.” Felix machte ein nachdenkliches Gesicht.
“Er ist wahrscheinlich aus einem der anderen Clans, wäre zumindest meine Vermutung. Aber wenn du schon einmal hier bist und und als willkommenen Zufall siehst, bringe ich dich gern in unser Lager. Wir leben nicht allzu weit von hier. Iris und ich waren sowieso schon auf dem Weg hin.” Die leichte Berührung ihrer Schweifspitze an seiner Flanke nahm er mit einem charmanten Lächeln zur Kenntnis. Anscheinend wusste
Wanda schon ziemlich genau, was sie wollte. Felix setzte sich auf und lief der Kätzin hinterher bis er auf ihrer Höhe war und zwinkerte ihr freundlich zu.
“Djinn ist unser Anführer. Er ist wirklich nicht der angenehmste Kater des Zweibeinerortes. Unter uns, gegen ihn möchtest du dich besser nicht stellen - Iris hat das nicht einfach so gesagt. Aber wenn er da ist, wird er dich bestimmt einmal anschauen wollen und er ist auch derjenige, der den Clan beisammenhält. Seine Worte sind Befehl und mit Trotz wirst du nicht weit kommen. Wir wollen doch nicht, dass deinem hübschen Gesicht etwas passiert. Aber wenn du dich vor ihm beweist, wirst du im BlutClan ein recht angenehmes Leben führen können. Ein fester Schlafplatz, mehr oder weniger nette andere Katzen und die Möglichkeit, zu einer Gruppe dazuzugehören.” Die wenigen Vorzüge eines Lebens beim BlutClan kamen Felix in seinen Erzählungen irgendwie kümmerlich vor. Was hielt ihn denn selbst noch dort, außer seiner Familie? Er schielte kurz zu
Iris hinüber, wandte den Blick aber schnell wieder ab.
“Naja, und Abenteuer. Es wird zumindest nicht langweilig.” Ein paar lockere Schritte weiter blickte Felix noch einmal zurück zu seiner ehemaligen Auszubildenden. Er war sicher, dass sie ihnen bald ins Lager folgen würde, aber es versetzte ihm einen Stich, sie nun so mürrisch dort sitzen zu sehen. Hatte er etwas Falsches gesagt? Oder war es nur
WandasAnwesenheit gewesen, die
Iris’ Stimmung so kippen ließen? Er würde jetzt nicht die Zeit haben, sich um sie zu kümmern, aber seine Freundin war erfahren und stark genug, sich zurechtzufinden, also wandte er sich wieder ganz der fremden Kätzin zu.
“Jetzt ist es nicht mehr weit. Aber magst du mir solange noch erzählen, wie du gelernt hast, dein Köpfchen und deine Krallen einzusetzen?” Er sagte es schnurrend, amüsiert, jedoch nahm er ernst, dass sie eine Streunerin zu sein schien, die weder Angst noch Naivität besaß.
-> BlutClan-Lager
