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Heidepfote ärgerte sich ein wenig über sich selbst, dass sie gestürzt war, doch sie konnte es nicht ändern. Sie konnte sehen wie Rattenfänger nur über sie den Kopf schüttelte und weiter ging. Nicht gerade der Eindruck, den sie bei ihrem Mentor hatte erwecken wollen. Doch sie würde ihm noch zeigen, dass sie das alles konnte! Das war ein versehen, da es ihr erstes Mal war. Sie nahm sich fest vor, dass ihr das nicht ein zweites Mal vor ihm passieren würde. Vor allem, da sie nun wusste, was ihr Fehler gewesen war. Sobald sie von ihrem Training zurück war, würde sie das ein wenig üben!

Fürs erste jedoch konzentrierte sie sich darauf dieses mal mit dem dunkel gestreiften Krieger Schritt halten zu können. Nun, da sie wusste wie es funktioniert, fiel ihr der Übergang zwischen den verschiedenen Bewegungsmustern bereits etwas leichter. Den Rest würde die Gewohnheit schon machen. Sie war stolz darauf, es geschafft zu haben. Das erste Mal schnell laufen und auch das erste Mal rennen... Was für ein Tag! Und ihr Training hatte gerade erst angefangen!

Kurz darauf blieb Rattenfänger an einem großen, rötlichen Stein stehen, auf den er sogleich hinauf sprang und sie aufforderte es ihm gleich zu tun. Neugierig musterte sie den Ausschaufelsen, während sie einige Momente wartete, damit ihr Herzschlag und Atem sich wieder etwas beruhigen konnten. Sie hatte nicht gewusst wie anstrengend es sein konnte zu rennen. Oder auch nur längere Zeit schnell zu gehen. Ob das immer so war?

Nachdem ihr Atem und Herzschlag einige Augenblicke Zeit gehabt hatten sich zu beruhigen, musterte sie erneut den Stein. Versuchte die Entfernung abzumessen und sah ihren Mentor, der dort oben saß und auf sie wartete. Sie hatte es schafft zu rennen... da würde sie es doch sicher auch schaffen da hoch zu kommen!

Ihre Augen richteten sich auf die Stelle, die sie anvisierte, während die Muskeln in ihrem Hinterlauf sich anspannten. Einen Herzschlag wartete sie, bevor sie die Kraft in ihrem Bein aktivierte und sich so weit nach oben abdrückte, wie sie konnte. Zufrieden stellte sie fest, wie ihr Körper nach oben schnellte. Zumindest war sie kurz zufrieden, ehe sie verwirrt merkte, dass ihre Anvisierte Stelle vor ihren Augen zur Seite rutschte... oder eher wie sie fast zwei Schwanzlängen weiter rechts davon landete und abrutschte, da sie hier keine gerade Fläche zum landen hatte. Die Krallen ihrer Vorderpfoten gruben sich in die Rillen des Steins, damit sie zumindest nicht wie ein toter Vogel wieder herab stürzte.

Langsam rutschte sie mit ihren Krallen nach halt suchend wieder hinab und peitschte dabei verärgert über ihren Fehlversuch mit ihrem Schweif. Was hatte sie falsch gemacht?! Ihre Augen verengten sich, als sie zurück in ihrer Startposition erneut ihr Ziel anvisierte. Zuvor war sie nach links abgedriftet, weshalb sie sich bei diesem Versuch etwas mehr nach rechts orientierte um dies auszugleichen. Erneut sprang sie. Wieder verfehlte sie ihr Ziel, doch dieses Mal nur um ein Stück. Sie hatte zu viel ausgeglichen und war daher etwas zu weit rechts geraten.

Um einen peinlichen Abgang wie zuvor zu verhindern, stieß sie sich dieses Mal mit den Pfoten rechtzeitig ab, so dass sie sicher auf ihren drei Beinen wieder auf dem Boden landete. Sie glaubte nun verstanden zu haben wie sie es machen musste. "Dieses Mal schaffe ich es!", versprach sie Rattenfänger und auch zu einem Teil sich selbst. Dieses mal musste es klappen. Nein es würde klappen!

Ein weiteres Mal visierte sie ihr Ziel an, spannte ihr Hinterbein an und sprang ab. Dieses Mal war sie nur ein klein wenig nach rechts gesprungen und glich den Rest mit ihrem Schweif aus. Stolz fuhr sie ihre Krallen aus, bis diese den Fels unter ihren Pfoten berührten. Sie hatte es geschafft! Zufrieden mit sich selbst, sah sie ihren Mentor an, als sie fragte: "Was machen wir nun?", da sie annahm, dass er nicht nur auf den Stein hatte springen wollen.

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Die Antwort ihres Mentors ließ nicht lange auf sich warten und ihre Augen leuchtete bei der Aussicht, ihr Territorium gleich sehen zu können! Sogleich beeilte sie sich es Rattenfänger nachzu tun und zum oberen Ende des Felsen zu laufen. Dort stand sie neben ihm und brauchte einige Herzschläge um das Bild in ihrem Inneren aufzunehmen. Von hier oben konnte sie so weit sehen! Der Wind strich angenehm über ihren Pelz und erinnerte sie an das wohlige Gefühl als sie gerannt war.

Rattenfänger ergriff gleich darauf wieder das Wort und zeigte ihr verschiedene Orte und damit auch die Grenzen ihrer Heimat und ihres Territoriums. Nachdem er geendet hatte, wollte sie wissen: "Werden wir die Orte in unserem Territorium bald alle sehen können?". Es kribbelte ihr geradezu in den Pfoten all diese Orte, die sie von hier oben sehen konnte, auch aus der Nähe zu entdecken. Ob es lange dauern würde, bis sie jeden Ort im Territorium gesehen hatte? Sie war neugierig wie es wohl überall aussah und ob, oder wie weit sie sich voneinander unterschieden.

Ihre Ohren zuckten neugierig, als sie die Orte, die Rattenfänger ihr gezeigt hatte, alle noch einmal genauer betrachtete.

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Als Rattenfänger auf ihre Frage hin nickte, zitterte ihr Schweif leicht vor Aufregung. Sie konnte es kaum erwarten, bis es endlich so weit war! Sie wollte alles sehen und alles lernen. Wollte alles können und schließlich eine gute Kriegerin werden. Eine Kriegerin, die auch mit drei beinen genauso gut, wenn nicht gar besser als alle anderen war!

Doch fürs Erste schien ihr Mentor etwas anderes geplant zu haben und so blickte sie erwartungsvoll zu ihm auf, als er das Wort erhob. Aufmerksam hörte sie ihm zu und nickte langsam, wenn auch etwas verwirrt. Was sie alles konnte? Sollte sie bereits vorher Dinge gelernt haben? Oder meinte er nur Dinge, die sie aufgeschnappt hatte? Als erstes sollte sie riechen. Das sollte vermutlich kein Problem sein. Heidepfote hatte geglaubt, dass er meinte, dass sie es hier versuchen sollte, doch zu ihrer Überraschung lief er den Felsen zurück und sprang schließlich wieder zur Erde hinab. Sie folgte ihm, auch wenn sie oben erst einmal stehen blieb und zusah, wie er es machte. Allgemein sah es ganz leicht aus. Nicht schwerer, als ihre Hopser beim langsamen gehen es waren.

Also machte sie sich bereit, visierte einen Fleck am Boden an und sprang hinab. Kurz rutschte ihr Hinterbein ein wenig, doch mit einem leichten Rudern ihres Schweifes konnte sie es recht schnell wieder ausgleichen und stand bereits einen Herzschlag später wieder sicher neben ihrem Mentor. Gleich darau erbob Rattenfänger erneut das Wort und erklärte ihr seine Aufgabenstellung etwas genauer.

Ihre Ohren zuckten kurz überrascht. Sie hatte geglaubt, dass er ihr Anweisungen geben würde; oder zumindest etwas mehr ins Detail gehen. Ob von ihr erwartet wurde, dass sie das alles schon kannte? Heidepfote war ein wenig verwirrt, versuchte es sich aber nicht allzu sehr anmerken zu lassen. Wenn Rattenfänger dies von ihr erwartete, würde sie es eben einfach können müssen, oder?

Daher begann sie auch gleich mit der ersten Aufgabe. Ihr Maul etwas öffnen und wittern. Kurz blinzelte sie, als sie bemerkte, dass sie die Gerüche so deutlicher wahrnehmen konnte, als mit geschlossenem Maul. Und schon hatte sie etwas gelernt! Doch das war bei weitem nicht genug und so machte sie weiter.

Als sie noch kleiner war, hatte sie sich oft auf ihre Nase verlassen. Sie hatte nicht einfach aufstehen und hingehen konnte, wenn sie etwas hörte oder bemerkte. Daher hatte sie oft versucht anpfote der Gerüche wahrzunehmen, wer gerade den Bau betrat, sich davor unterhielt, oder allgemein in der Nähe etwas tat. Auch ihre Ohren waren da hilfreich gewesen, weshalb sie diese auch nun spitzte und sich konzentrierte.

Heidepfote konzentrierte sich und versuchte die Gerüche ihrer Umgebung auszublenden. Fahl und leicht nahm sie den Geruch von Beute wahr, auch wenn sie sich noch nicht sicher war, um welche Beute es sich handelte. Ihre Ohren zuckten leicht als sie ein Scharren vernahm. Etwas schien an der Erde zu graben, aber noch immer konnte sie nicht einschränken was es war. Dafür waren Geruch und Geräusch einfach noch etwas zu weit weg.

"Ich rieche und höre etwas. Aber ich weiß noch nicht was es ist, oder wo es ist", gab sie ihrem Mentor einen Zwischenbericht der Dinge, die sie bisher gefunden hatte. Sie wusste, dass dies noch nicht reichte, weshalb sie sich entschied ihre erste Frage zu stellen: "Wie kann ich herausfinden wo meine Beute ist, damit ich näher gehen und nachschauen kann?". Fragend blickte sie zu ihrem Mentor und wartete auf dessen Antwort. Sie war sich sicher, dass es einen Trick gab den Ort zu finden wo ihre Beute war, doch noch kannte sie ihn nicht. Noch nicht.

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Heidepfote war bereits so auf ihre Aufgabenstellung konzentriert, dass sie Rattenfängers Enttäuschung über sie und ihren Sprung gar nicht bemerkte. Stattdessen galt all ihrer Aufmerksamkeit dem scharrenden Geräusch und dem Geruch der Beute, die sie wittern konnte. Zumindest solange, bis sie ihre Frage stellte und ihr Mentor nun dazu ansetzte ihr diese zu beantworten.

Aufmerksam hörte sie dem dunkel gestreiften Krieger zu, ehe sie seinem Rat folgte und die Augen schloss. Ihre Ohren zuckten und drehten sich in verschiedene Richtungen, als sie versuchte zu erkennen aus welcher Richtung es kam. Sie brauchte einen Herzschlag bis sie schließlich langsam die Augen öffnete und nach links blickte. Dort schien es lauter zu sein. Ob es dann auch von dort kam?

Kurz warf sie einen Blick zu ihrem Mentor, ehe sie sich leise in die Richtung bewegte, aus der sie das Geräusch vermutete. Tatsächlich wurde es lauter und nur Herzschläge später konnte sie hinter dem etwas höheren Gras einen Wühler entdecken. Schnell duckte sie sich hinter das Gras, wobei ihr Hinterteil anfangs noch etwas in die Luft ragte. Sie hatte die anderen Jungen schon öfter das Kauern nachahmen sehen, aber es bisher noch nie selbst versucht.

Testweise knickte sie ihren Hinterlauf ein, woraufhin sie ein wenig wackelig nach unten kam. Doch sie hatte nicht damit gerechnet wie anstrengend das war! Nahezu sofort zitterten ihre Beine und als sie einen Schritt nach vorne gehen wollte, landete ihr Hinterteil auf dem Boden. So weit nach unten gekauert, blieb ihr nicht genug Zeit ihren Hinterlauf nach vorne zu bringen. Immerhin konnte sie so deutlich schlechter hüpfen. Würde sie wie beim Gehen hüpfen, wäre es kein Problem ihren Hinterlauf das Stück nach vorne zu bringen. Doch wenn sie so hüpfte, konnte sie auch gleich stehen bleiben.

Unzufrieden kniff sie die Augen zusammen, während sie sich für einen Augenblick flach auf den Boden legte und den Wühler anstarrte. Irgendwie musste sie näher kommen. Doch noch war sie sich nicht sicher wie. Daher lief sie leise ein paar Schritte zu Rattenfänger zurück. Bereit ihre nächste Frage zu stellen: "Wie kann ich mich an meine Beute anschleichen, ohne zu kauern?". Heidepfote hatte nicht vor so schnell aufzugeben. Doch wenn sie alle Schritt mit ihrem Hinterteil auf den Boden plumpste wäre das weder angenehm, nochvorzeigbar und im schlimmsten Fall würde der Wühler die Erschütterung bemerken und fliehen.

Gedanklich setzte sie das Üben der Kauer auf die Liste der Dinge, die sie später üben wollte. Später, wenn sie keiner dabei sehen konnte und sie so viele Fehlversuche haben konnte, wie sie brauchte. Später, wenn sie sich nicht damit blamierte. Fürs erste jedohc sah sie zu ihrem Mentor und wartete auf dessen Ratschlag.