Lange war es auf beiden Seiten still. Geist wurde diese Situation immer unbehaglicher und ihre Pfoten kneteten nervös den waldigen Boden. Plötzlich löste sich eine der Katzen aus der Gruppe. Sie sah fast aus, als würde sie dasselbe Kostüm wie Geist selbst tragen. Ihr Fell war lang und gänzlich weiß - ihre Augen waren von einem hellen Blau. "Hallo, ich bin Geisterwind die Heilerin des KürbisClans und du bist in unser Territorium eingedrungen." Die Heilerin strahlte Ruhe aus, während die beiden anderen Katzen mit gesträubten Fell eher feindselig drein schauten. "Heilerin? KürbisClan? Aber ich suche doch nur den Garten mit der großen Feier." Geists Stimme war kleinlaut und sie musterte die anderen nun mit noch viel mehr Unbehagen. Die Kätzin, die sich als Geisterwind vorgestellt hatte, lächelte freundlich. "Ja genau, KürbisClan, in einem Clan leben mehrere Katzen zusammen wie eine Familie."

"Wir sollten sie zu Spukstern bringen!", fauchte eine der Katzen dazwischen und trat ein Stück dabei näher, doch Geisterwind stoppte ihn. "Alles mit der Ruhe, Fledermauspfote; diese Katze scheint verwirrt, vielleicht hat sie sich am Kopf verletzt und ich sollte sie im Lager untersuchen. In meinem Bau habe ich noch Brennesselblätter, Baldrian und Mohnsamen." Sie wandte sich an die andere der zwei Katzen. "Schreckgespenst, bitte nimm die Ringelblumen. Und du folge uns bitte, sicherlich können wir dir helfen." Mit letzterem hatte sich die Kätzin wieder an Geist gewandt. Diese traute sich gar nicht erst, auch nur zu protestieren. Sie hatte viel zu große Angst, dass die Katzen sie mit ihren gefährlichen Krallen angreifen würden. Somit nahm sie ihr Kostüm zwischen die Zähne und folgte der Gruppe.

Beim KürbisClan angekommen wurde sie direkt von mehreren Augenpaaren angestarrt und wildes Getuschel war im Lager zu hören. Geist schaute sich um und wunderte sich über die komisch wirkenden kleinen Häuser, die hier verteilt waren. "Was hat diese fremde Katze hier zu suchen?" Geist zuckte schreckhaft zusammen, als eine düstere, fast schon bedrohliche Stimme erklang. Ein massiger Kater tauchte wie aus dem Nichts auf, fauchte ablehnend und blickte die drei Katzen eindringlich an. "Sie ist meine Patientin - sie scheint verwirrt auf mich. Ich möchte sie untersuchen und sollte sie krank sein, behalte ich sie hier." Spukstern wusste, gegen Geisterwinds sturen Willen konnte er nichts anrichten und somit schnaubte er nur. "Na gut, die Verantwortung liegt bei dir!" Er blickte Geist noch einmal aus finsteren Augen an ehe er seine Stimme erneut erhob. "Düsterschrei, Quälgeist, ihr haltet Wache am Heilerbau." Damit drehte er sich um und marschierte davon, ehe die benannten Katzen ihre Position einnahmen. Schreckgespenst und Fledermauspfote hatten die Pflanzen auf Gespensterwinds Wink hin am Heilerbau abgelegt und waren dann ebenfalls gegangen. Geist selbst folgte der Heilerin in den nun bewachten Bau. "Das sind Seelenschrei, Waldgeist und Irrlicht, sie sind ebenfalls meine Patienten. Der kleine dünne Kater da hinten ist Kürbispfote, ich bilde ihn aus." Geist schaute nur kurz angstvoll zu den Katzen hinüber, konnte jedoch nicht verstehen, was die Weiße sagte. "Kannst du mir das genauer erklären? Was hat es hier mit diesen kleinen Häusern auf sich? Wo bin ich gelandet?" Sie legte ihren Kopf schief und wartete geduldig auf Antworten.