[
Out - Spielt in der Vergangenheit. Während der GV-Nacht.]
Cf. « Unter den Eichen [FC-Territorium]Starenlied hoffte den Weg über, dass ihre Begleiter nicht bemerkten, dass sie noch nicht ganz auf der Höhe war. Ihr ging es deutlich besser als noch nach dem Hochwasser, ihr Körper war nicht so taub und kalt, ihre Lungen nicht so belastet, und doch war da eine Müdigkeit, die sich durch ihre Glieder zog, und darauf deutete, dass sie eben in dieser Lage gewesen war. Ihre Sinne waren zwar noch scharf, doch die Kriegerin konnte nicht anders, als zu befürchten, dass wertvolle Beute verloren gehen könnte, weil sie nicht rechtzeitig reagierte oder weil ihr müder Körper sich gegen sie sträubte.
Dabei war dies ihre liebste Tageszeit zum Jagen. Die Nacht war kühl, doch klarer als die letzten Tage. Die Wolken hatten sich verzogen, um dem Vollmond Platz zu machen, der sein silbernes Licht auf die Territorien ergoss. Sie war bei der letzten Großen Versammlung dabei gewesen und erinnerte sich gut an die schlechte Stimmung. Besonders von
Sturmstern strahlte sie aus, als wäre er das schnell pulsierende Herz des Zorns, der sich jeden Tag immer weiter in die Herzen der Krieger der Clans ausbreitete.
Vielleicht fiel nur ihr auf, wie Unruhe in alle Clans einkehrte, doch sie bezweifelte es. Es gab viele Katzen die so aufmerksam waren wie sie, vielleicht sogar noch aufmerksamer. Die Streitlustigkeit, die Sorgen, die Suche nach der Ursache und die Verbannung dieser, das war nichts, was sie sich alleine ausdachte.
Plätscherbach hatte sich, zu ihrem Verdruss, hinter ihr eingeordnet. Sie wäre viel lieber neben ihrem Freund gelaufen, dachte daran zurück, wie sie an ihn gekuschelt die wohl beste Nacht ihres Lebens gehabt hatte. Vielleicht nahm er ihr den Kommentar ("Flussratte") übel? Die Kriegerin kaute nervös auf ihren eigenen Zähnen herum, befürchtend, dass sie eine Kluft zwischen sich und den Krieger gegraben hatte.
So unauffällig wie sie konnte, versuchte Starenlied einen Blick hinter sich zu werfen, um
Plätscherbach ins Auge zu fassen. Er wirkte etwas angespannt, doch sie konnte keine Bosheit in seinem Gesicht finden. Ihr Herz flatterte, als sie seinem Blick gerade so ausweichen konnte. Warum ihre Ohren so heiß wurden, konnte sie sich auch nicht erklären.
Als sie die Schlucht erreichten, kam ihr gleich der letzte Ausflug hier her in den Sinn. Wie ihr Freund ihr das Territorium gezeigt hatte, als sie noch keine Freunde gewesen waren, doch sie hatte ihn schnell eines besseren überzeugt. Starenlied wusste noch zu gut, wie unruhig sie gewesen war, als sie das Tosen des Wasserfalls gehört hatte. Es war ein fremdes Geräusch für eine SchattenClan-Katze, und auch jetzt noch beeindruckte sie das viele Wasser des Flusses, wenn sie es sah. Ob sie sich je an den Anblick gewöhnen würde?
Trotz des Hochwassers hatte sie keine Angst vor dem Wasser. Auch das Tosen, dass sie nun wieder hörte, konnte sie nicht beunruhigen. Es war so, als hätte sie keine Furcht vor Wasser aufgebaut, sondern als hätte das Hochwasser sie daran gewöhnt, dass dies nun ihr Leben war.
Starenlied winkte ihrem Vater mit dem Schwanz hinterher, als er sich zur Jagd entfernte. Da sie nun mit
Plätscherbach alleine war, packte sie eine uncharakteristische Unsicherheit, und ihre Pfoten begannen den Boden zu bearbeiten. Sollte sie sich für ihren Scherz entschuldigen? Die Kriegerin biss sich auf die Zunge, nicht wissend, wie sie mit einer solchen Situation umgehen sollte. Das schien ihr alles so... seltsam.
Plätscherbach kam ihr allerdings zuvor. Bevor sie die Stimme erhoben konnte, tat er es, und mit großen Augen lauschte sie seiner vorsichtigen Bitte. Ihre Pfoten stellten die Bewegung ein, als sie bemerkte, dass er genauso nervös schien, denn auch seine Vorderpfoten wühlten am Boden herum.
Beim SternenClan, sind wir echsenhirnig.Freude wallte durch ihren Körper und mit einem Satz überbrückte sie die Entfernung zu ihm. Ohne darüber nachzudenken stupste Starenlied mit ihrer Schnauze gegen sein Kinn. Ihr Ziel war eigentlich seine Wange gewesen, doch wenn sie so dicht neben ihm stand, bemerkte sie, wie groß er eigentlich war.
»
Sehr gerne sogar«, schnurrte sie, löste sich wieder von ihrem Freund und ging der gewohnten Ordnung nach, als hätte sie diese nicht gerade durcheinandergewirbelt. »
Kannst du die Jagdkauer an Land? Bestimmt. Es ist eigentlich fast wie am Tag, nur mit weniger Licht.«
Fröhlich plappernd sank Starenlied in ihre Kauer, die Müdigkeit genießen.
»
Wir können zwar ganz gut sehen bei Nacht, aber Spuren erkennen ist dennoch nicht immer möglich. Unsere Ohren und unsere Nasen müssen also noch viel mehr arbeiten. Das würde bei Fischen zum Beispiel nicht funktionieren.«
Nachdenklich neigte sie den Kopf.
»
Und die Beute kann nachts meist besser sehen, also ist es, trotz der Dunkelheit, umso wichtiger, das man versteckt bleibt und mit der Umgebung zu einem wird. Eure Beute ist allerdings keine Landjäger gewöhnt, also wird das mehr als einfach sein.«
Fröhlich strahlte die Kriegerin ihren Freund an. Ihr Herz schlug ein wenig schneller, während sie seinen Blick suchte, als wäre es etwas besonderes, wenn er ihr seine Aufmerksamkeit schenkte.
»
Möchtest du vielleicht die Spur suchen?«
Es war vielleicht einfacher, es einfach mal auszuprobieren.
Jagdpatrouille. Starenlied zeigt Plätscherbach, wie der SchattenClan jagt, auch wenn sie erst einmal bei der Theorie bleibt.
Zusätzlich viele süße Momente, weil sie sich in ihn verliebt.