Das RPG |
Jahreszeit:Blattleere Tageszeit:Mondaufgang [11. Mai 2024]Tageskenntnis:Kalt ist es in den Territorien der Clans geworden. Die Beute hat sich fast vollständig unter die Erde oder in die Bäume zurückgezogen, sodass die Territorien ruhig daliegen. Die Blattleere ist so richtig in den Territorien angekommen, und vor Schnee kann sich keine Katze mehr verbergen. Vom östlichen Zweibeinerort schleichen sich langsam die dunklen Wolken heran, die sich über den Territorien des WolkenClans und DonnerClans geöffnet haben: es schneit. Dicke Flocken legen sich über den Wald, färben ihn weiß, und machen es unangenehm für alle Waldbewohner. Zweibeiner und ihre Hunde sieht man hier kaum, während der Schnee so dicht fällt. Hauskatzen lassen sich gar nicht erst blicken. Beim WindClan und FlussClan sieht das noch anders aus. Zwar scheint die Sonne nicht und die Winde sind kalt, doch von den dicken Flocken sind diese Clans vorerst verschont. Hin und wieder schneit es ein wenig, doch es ist bei weitem nicht genug Schnee, um die Territorien darin zu begraben. Der Fluss ist nun allerdings gefroren – das Eis ist allerdings nicht dick genug, um eine Katze zu tragen! Besonders betroffen:DonnerClan und WolkenClan: starker Schneefall FlussClan: Eisschicht auf dem Fluss Territoriums- beschreibungen
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| | Wolfsherz | |
| | Autor | Nachricht |
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Gast Gast
| Thema: Wolfsherz Do 28 Aug 2014, 18:21 | |
| äh joa ich hab grad so eine alte Geschichte auf meinem Laptop gefunden und wollte mal fragen, was ihr davon haltet ^^ Sie ist aus der Sicht von einem Herdenschutzhund geschrieben und spielt in den Pyrenäen. Fortsetzung folgt dann ^^ - 1.Kapitel:
Meine Pfoten trabten leichtfüßig über das kurze raue Gras. Obwohl es Nacht war und die riesigen Silhouetten der Bäume vom Wald hangaufwärts zu einem dichten grauschwarz verschmolzen, konnte ich die Schafe gut erkennen; ihre weißen Wollpelze leuchteten im Mondlicht. Ich lief um die Herde herum und vergewisserte mich, dass keines der Schafe abseits stand oder gar fehlte. Der Wind strich an meinem dichten Fell entlang und die Gerüche der Schafe wehten in meine Nase. Ich blieb stehen und spitzte die Ohren. Von weit her aus dem Wald war der Ruf einer einsamen Eule zu hören, dann war es wieder still. Nur das gelegentliche Blöken eines Schafes und die rupfenden Geräusche, die sie machten, wenn sie Gras fraßen, störten die Ruhe der Nacht. Über den Berggipfeln der Pyrenäen stand blass wie immer der Mond. Wolkenfetzen verdunkelten ihn für einige Herzschläge, bis sie weiter gezogen waren auf ihrer unermüdlichen Reise. Was für eine schöne Nacht, dachte ich. Ich liebte die Nacht, die nur mir gehörte. Am Tag war der alte Schäfer, mein Besitzer, immer bei mir und half mir, die Herde zu bewachen; nachts jedoch war ich auf mich allein gestellt. Ich wollte meine Arbeit gut machen, sodass mein Herr, der nun in der kleinen Hütte am Waldrand schlief, stolz auf mich… Das erschrockene Blöken eines Schafes riss mich aus meinen Gedanken. Ich spitzte die Ohren und versuchte auszumachen, was das Tier erschreckt haben mochte. Der Wald hangaufwärts lag verlassen wie immer da und unten im Tal regte sich auch nichts. Alle Lichter im Dorf waren erloschen, die schwarzen Dächer der Häuser zeichneten sich nur schwach vor dem Nachthimmel ab. Nun scharrten auch die anderen Schafe ängstlich mit den Hufen auf dem Boden und blökten panisch. Was zum Teufel war hier nur los? Mein Herz klopfte laut und pochte gegen meine Brust. Ich war mit der Herde aufgewachsen; als ich noch ein Welpe gewesen war, hatte mein Herr mich mit den Schafen vertraut gemacht und mir gezeigt, dass sie meine Familie waren. Ich würde mein Leben geben, um die Herde zu beschützen. Beruhigend strich ich um die Schafe herum, die sich ängstlich zu einem Wollknäuel zusammengeballt hatten. Sie hatten die Augen so weit aufgerissen, dass in ihnen das Weiße zu sehen war und sie schienen jeden Augenblick in Panik auszubrechen und den Hang hinab zu preschen. Ich berührte ihre Pelze und flüsterte ihnen ermutigende Worte zu, auch wenn ich wusste, dass sie mich nicht verstehen würde. Meine Sinne waren angespannt und ich war bereit, für meine Herde zu kämpfen, wenn es nötig sein würde. Ich sog die kalte Nachtluft durch meine Hundeschnauze und witterte einen schwachen Geruch, der aus Richtung Wald kam. Wahrscheinlich waren die Schafe nur durch einen herumstreunenden Hund ohne Besitzer erschreckt worden, den ich ohne Leichtes würde vertreiben können. Meine Pfoten trommelten über den harten Erdboden. Schon nach wenigen Minuten hatte ich die Herde ganz umrundet und mich vergewissert, dass sie alle zusammen in dem Haufen standen. Nun stand ich an der höchsten Stelle des Hanges, der riesige schwarze Wald krallte sich etwa vierzig Hundelängen von mir entfernt hangaufwärts in die harte Erde. Nur der Holzzaun zur Begrenzung der Weide trennte mich und die Schafe von ihm. Der Wind trug einen wilden Geruch mit sich und bevor ich die schattenhaften Gestalten am Rand des Waldes sah, wusste ich, wer sich der verängstigten Herde näherte.Wölfe.
- 2.Kapitel:
Ich versuchte, meine ansteigende Panik zu unterdrücken. Drei, vier, fünf, SECHS Wölfe schälten sich aus der Dunkelheit des Waldes und kamen gefährlich lautlos über die freie Fläche zwischen Wald und Zaun getrabt. Ein ganzes Rudel! Mein Atem ging schneller als sonst und ich musste mich zwingen, ruhig zu bleiben. Tu doch irgendwas, du --! Oder willst du hier rumstehen, bis die Wölfe die ganze Herde getötet haben?! Natürlich nicht, dachte ich verächtlich und richtete mich zu meiner vollen Größe auf. Meine Rückenhaare sträubten sich und ich zog die Lefzen zu einem Knurren zurück. Ich war doch kein Kaninchen, das sich ängstlich in seinem Loch verkroch, sobald Gefahr drohte! Entschlossen baute ich mich schützend vor der Herde auf und erwartete die Wölfe mit angriffslustiger Miene. Ich bellte tief und so gefährlich, wie ich konnte. Wenigstens die Wölfe sollten glauben, dass ich keine Angst vor ihnen hatte. Tatsächlich blieben sie keine zehn Hundelängen vor mir stehen und musterten mich aus glühenden Augen. Alle meine Instinkte drängten mich, mit eingezogenem Schwanz winselnd zu fliehen, doch ich rührte mich nicht vom Fleck. Ich bin gefährlich, kommt mir nicht zu nahe, sagte jeder Teil meines Körpers aus. Und wagt es ja nicht, die Herde anzugreifen! Ein großer grauer Wolf trat vor und tänzelte hin und her. Seine Bewegungen verwirrten mich und ich bellte noch einmal. Wortfetzen, die er den anderen Wölfen zuraunte, drangen an mein Ohr. »Ihr greift von der anderen Seite an… schnappt euch ein außen stehendes Schaf… nur ein verängstigter kleiner Welpe… rieche seinen Angstgeruch… verwirre ihn…« Der graue Wolf kam auf mich zu. Seine Pfoten federten von der harten Erde ab, sodass er kaum ein Geräusch machte. Und diese Augen. Bernsteinfarben, mit diesem stolzen, wilden, entschlossenem Ausdruck. Ich wusste, was er vorhatte, doch ich konnte meinen Blick nicht von diesen Augen abwenden. Wieder knurrte ich und bellte ihn an. »Bleib weg von mir! Ich bin nicht so wehrlos, wie du denkst! Und ich bin auch kein Welpe mehr!« Der große graue Wolf verzog die Lefzen zu einem spöttischen Lächeln. »Vielleicht bist du kein Welpe mehr, aber du bist immer noch ein Hund.« Was wollte er damit nur sagen? Ich öffnete den Mund zu einer bissigen Erwiderung, doch da bemerkte ich aus dem Augenwinkel einen anderen Wolf, der auf den Rücken eines Schafes sprang und mit seinen Krallen blutige Furchen hinterließ. Das Schaf blökte panisch und preschte den Hang hinab, den Wolf dicht auf den Fersen. »Nein!«, jaulte ich und hechtete zu den übrigen vier Wölfen, die lauernd um die Schafe herumstrichen. Ich stellte mich schützend zwischen sie und die Herde. »Warum tut ihr das?» Meine Stimme war heiser und voller Entsetzen. »Ihr habt doch euren Wald zum jagen, warum müsst ihr meine Herde angreifen und so grausam die wehrlosen Schafe töten?« Ich spannte meine Muskeln an und wollte mich gerade auf eine abgemagerte, graubraune Wölfin stürzen, als diese mir in die Augen sah. Hunger und Verzweiflung spiegelten sich in ihren Tiefen. Ich zögerte. Und genau in diesem Augenblick, in dem ich reglos vor Verwirrung stehen blieb, stieß sich der Rüde neben mir vom Boden ab und grub seine Zähne tief in den Nacken eines Schafes. Das Tier blökte mitleidserregend, dann erschlaffte es im Maul des Wolfes. Ich wirbelte herum, doch es war zu spät. Das Schaf war tot. Ich hatte versagt. Ein lautes Jaulen vom Rand der Weide erklang und das Rudel trabte zu seinem Anführer. Der Wolf, der dem Schaf den Hügel hinab gefolgt war, kam mit einem toten weißen Körper im blutbespritzten Maul zurück. Die Hinterbeine des Schafes schleiften auf dem Boden und zogen eine blutige Spur ins Gras. Mir war ganz schwindelig und schlecht und ich konnte mich kaum auf den Pfoten halten. Was sollte ich tun? Zu meinem Herrn konnte ich nicht zurückkehren, er würde mich bestenfalls an irgendeinen Händler verkaufen, wenn er sah, dass ich so versagt hatte. Oh, wie ich diese Wölfe hasste! Der Himmel über den Bergen färbte sich bereits rot, als ich einen Entschluss fasste. Ich würde den Wölfen folgen.
- 3.Kapitel:
Mit der Nase dicht am Boden folgte ich ihrer Duftspur. Sie war ganz frisch und durchmischt mit dem beißendem Geruch nach Blut. Eine dunkelrote Spur zog sich durch das Gras. Es würde ein Leichtes sein, dem Rudel zu folgen. Meine Pfoten bahnten sich von selbst einen Weg durch die sperrigen Holzbretter des Weidezauns und über die freie Wiesenfläche bis in den Wald hinein. Mit einem Schaudern erkannte ich, dass ich noch allein im Wald gewesen war, doch sogleich verdrängte ich diesen Gedanken in den Hinterkopf. Du bist jetzt frei! Ganz allein auf dieser Welt. Ohne einen Herrn, der dir sagt, was zu tun ist. Ein seltsamer Gedanke. Irgendwie beängstigend. Mein weißes Fell strich über raue Farnwedel und Dornen verfingen sich in ihm, als ich mich zwischen riesigen Brombeerbüschen hindurch zwängte. Wie konnte man hier nur leben! Die Kiefernnadeln unter meinen Pfoten glänzten rot vom Blut der Schafe. Ich erhöhte mein Tempo, bis ich fast durch den Wald rannte. Das Blut hämmerte mir in den Ohren und ein einziges Wort pulsierte durch meinen Kopf: Rache, Rache, Rache! Der Geruch wurde stärker und ich gelangte zu einigen großen Felsbrocken. Gut versteckt unter einem dicht belaubten Busch beobachtete ich die sechs Wölfe. Ich hatte Mühe, mich zurückzuhalten und nicht mitten auf die freie Fläche zu springen und den Wölfen den Pelz zu zerfetzen. Der Leitwolf, dieser schreckliche große graue Wolf, riss blutige Stücken aus dem Kadaver und schlang sie gierig hinunter. »Endlich mal wieder was Vernünftiges zu fressen«, sagte eine helle Wölfin, die sich zu ihm gesellt hatte. Die anderen vier gruben mit den Vorderpfoten im weichen Waldboden und ließen einige Stücken Fleisch in die Löcher, bevor sie sie wieder mit Erde bedeckten. Dann taten auch sie sich an den drei erbeuteten Schafen gütlich. Meine Geschwister! Sie fraßen meine Geschwister! Ich hatte Mühe, meine rasende Wut zu unterdrücken, und wollte mich etwas weiter zurückziehen. Da geschah es. Ein Zweig zerbrach unter meinen Pfoten und sofort war es totenstill im Wald. Der Leitwolf erhob sich und drehte sich ganz langsam um. Ich starrte direkt in seine lodernden goldenen Augen. »Komm heraus.« Ein einziges Wuffen. Ich kroch wiederwillig unter dem Busch hervor und zog instinktiv den Schwanz ein. Meine Ohren legten sich von allein an den Kopf und meine Hinterbeine knickten ein. Ich fühlte mich nicht halb so mutig wie auf der Weide. »Was willst du hier, du jämmerlicher Hund?» Das Wort »Hund« schnaubte er verächtlich. »Ja, verschwinde!», stimmten auch die anderen Wölfe mit ein. »Das ist unser Wald!» »Warum verkriechst du dich nicht wie die anderen deiner Art bei deinem achso guten Herrchen?» Der graue Wolf verengte die Augen zu Schlitzen. »Du befindest dich hier in unserem Revier. Einen anderen Wolf würden wir töten. Du aber - «, er musterte mich abweisend, » - bist ein Hund. Einer meiner Jäger wird dich zum Rand unseres Reviers begleiten, dort können die anderen mit dir fertig werden.» Welche anderen? Ich verstand nicht, was er meinte. »Scharfer Biss, du bringst ihn zur Grenze, verstanden?» Ein dunkler Rüde, einer der Wölfe, die Schafe gerissen hatten, senkte vor seinem Leitwolf respektvoll den Kopf. Dann erhob er sich auf die Pfoten und stieß mich unsanft zwischen die Bäume. »Wehe, du versuchst zu fliehen», raunte er mir zu und zeigte grinsend sein scharfes Raubtiergebiss. Ich wäre nicht einmal im Traum auf diese Idee gekommen. Der Schock der vergangenen Stunden saß mir zu tief in den Gliedern. Ich weiß nicht, wie lange wir so durch den Wald liefen, vielleicht eine halbe Stunde, vielleicht auch zwei. Der Himmel verwandelte sich in ein strahlendes Blau und der kühle Schatten der Bäume schützte uns vor den heißen Strahlen der Sonne. Auf einmal blieb Scharfer Biss stehen. »Hier sind wir», sagte er. Verdutzt blickte ich mich um. Ich konnte kein Anzeichen für eine Grenze sehen. »Gut…», stammelte ich. »Dann kann ich ja gehen…» Eilig wandte ich dem Rüden den Rücken zu und wollte gerade zwischen den Bäumen verschwinden, als dieser mich mit den Zähnen in meinem Nackenfell festhielt. »Nicht so eilig, junger Bursche.» Ich wirbelte herum. Was wollte er denn jetzt noch von mir? »Ich will dir noch etwas geben.» Seine Stimme triefte vor Verachtung. »Dafür, dass du versucht hast, uns bei der Jagd aufzuhalten.» Langsam bekam ich Panik. Ich wand mich in seinem eisernen Biss, doch er ließ mich nicht los. Seine Zähne schlossen sich enger um meinen Hals. Ich keuchte entsetzt auf und war wie gelähmt. Blut tropfte aus meiner Kehle. Er will mich umbringen, er will mich umbringen, er will mich umbringen. Der Gedanke schoss durch meinen Kopf, wirbelte herum wie ein tosender Sturm. Mir wurde schwindelig. Endlich lockerte sich der Griff um meinen Hals und der Rüde ließ mich los. Ich sackte auf dem Waldboden zusammen und wusste nicht mehr, wo oben und unten war. Ich fiel in eine bodenlose Schwärze.
- 4.Kapitel:
Ich fühlte mich schwerelos, fast, als würde ich fliegen. Mein Geist bestand aus einem einzigen wirbelnden Nebel und mir war wohlig warm.Leise Stimmen drangen in meinen Kopf, sie klangen aufgeregt, doch ich konnte sie nicht verstehen, da sie so weit entfernt waren. Ich wollte um nichts in der Welt dieses friedliche Schweben unterbrechen, diesen sanften Schlaf. War ich tot?Nein, das konnte nicht sein; wenn man tot war, verspürte man keine Schmerzen mehr. Da war dieses Brummen meines Schädels, als wäre ein Stein darauf gefallen, und mein ganzer Körper fühlte sich müde an. Und nicht zu vergessen den stechenden Schmerz in meiner Kehle. Etwas Warmes ronn durch mein Halsfell. Die Stimmen schwollen zu einem wütenden Bienenschwarm an, wurden immer lauter und dröhnender. »Ist er tot?«»Nein, nein, er lebt. Sieh doch, er atmet.«Wieder die erste Stimme: »Was sollen wir tun? Hier liegen lassen können wir ihn nicht.«»Wir müssen ihn zu Großer Jäger bringen, er wird entscheiden.«»Feine Nase, ich versuche, ihn aufzuwecken. Wir schaffen es nicht, ihn bis zum Teich zu tragen.«Ich hörte ein leises Tapsen, dann eine Stimme dicht an meinem Ohr.»Wach auf, kleiner Hund. Wir tun dir nichts.« Eine Pfote stieß mich sanft an. Langsam kehrte mein Bewusstsein zurück und ich erinnerte mich, wo ich war. Im Wald. Bei wilden, scheußlichen, grausamen Wölfen. Ich musste an meinen Platz am Kaminfeuer denken, damals, als ich noch in der Hütte meines Herrn gelebt hatte. Durch meine Augenlider drang warmes oranges Licht. Schatten flackerten darin und an meine Ohren drang ein stetiges beruhigendes Rauschen. Meine Lider flatterten, schließlich öffnete ich sie. Vor mir saß eine schlanke hellbraune Wölfin mit grauem Rücken, nicht älter als ich selbst.»Tötet mich, wenn ihr wollt«, murmelte ich mit schwacher Stimme. »Mir ist das egal.« Ich bin zu schwach, um mich ihnen noch einmal zu widersetzen.»Wie bitte?! Wir wollen dich doch nicht töten! Wie kommst du denn darauf?!«»Lass ihn, Schnelle Tatze, er ist noch verwirrt.« Eine zweite Wölfin, silbergrau, kam heran getrottet. »Kannst du aufstehen?«, wandte sie sich mir zu. »Schnelle Tatze und ich bringen dich in unser Lager. Dort wird Großer Jäger entscheiden, was mit dir passiert.«Schwankend erhob ich mich auf die Pfoten. Die hellbraune Wölfin, die mich geweckt hatte - Schnelle Tatze - stützte mich auf der linken Seite und die silbergraue Wölfin, die Schnelle Tatze mit »Feine Nase« angesprochen hatte, auf der rechten. Ich blickte an mir herunter und bemerkte, dass das Blut an meinem Hals noch nicht getrocknet war. Ich konnte also nicht allzu lange bewusstlos gewesen sein. Schnelle Tatze, die meinem Blick gefolgt war, sah mich besorgt an.»Das ist eine böse Wunde. Wie ist das passiert? Und überhaupt, warum bist du eigentlich hier im Wald? Ich dachte immer, Hunde… «Sie wurde von Feine Nase unterbrochen, die die Ältere zu sein schien. Sie warf Schnelle Tatze einen verärgerten Blick zu.»Siehst du denn nicht, wie erschöpft er ist? Er muss sich erst einmal ausruhen, dann sehen wir weiter.«Schnelle Tatze entschuldigte sich schnell bei mir und sah verlegen zu Boden. »Nicht schlimm«, hauchte ich ihr zu. Meine Stimme klang genauso ausgelaugt und erschöpft, wie ich mich fühlte. Allmählich dämmerte mir, dass diese Wölfe nicht dem Rudel von Scharfer Biss angehörten. Waren sie sie »anderen«, von denen der graue Leitwolf gesprochen hatte? *** Das Lager, in dem Schnelle Tatze und Feine Nase lebten, bestand aus einem kleinen klaren Teich, in dem die Strahlen der Sonne glitzerten, und den kiefernnadelbedeckten Ufern, die sich sanft zum Teich herab senkten. Auf dem gegenüberliegendem Ufer des Teiches erhob sich ein flacher Felsen, auf dem ein kräftiger hellbraun-grauer Wolf saß. Neben ihm ruhte eine dunklere Wölfin und blinzelte mit schmalen Augen in die Sonne. Als meine beiden Begleiter und ich aus den Schatten der Bäume traten, hob der große Rüde den Kopf. »Feine Nase, Schnelle Tatze, wo wart ihr so lange? Ich dachte, ihr wolltet nur nach den Vorräten suchen, die Schwarzes Herz nach der Jagd vergraben hatte.« Die beiden Wölfinnen trabten um den Teich herum zu dem Rüden, der der Leitwolf sein musste. Ich musste ihnen wohl oder übel folgen, auch wenn ich vor Erschöpfung jeden Augenblick zusammenbrechen musste. Nach wenigen Sekunden, die mir wie Ewigkeiten vorkamen, stand ich endlich am Fuße des flachen Felsens. »Wen habt ihr da mitgebracht?« In der Stimme des Leitwolfes schwang ein misstrauischer Unterton mit. »Ich glaube, ihr seid mir eine Erklärung schuldig.« Schnelle Tatze und Feine Nase berichteten ihm eilig davon, wie sie an der Grenze des Reviers auf mich gestoßen waren und wie sie mich ins Lager geführt hatten, damit er, der Leitwolf, entscheiden konnte, was mit mir passieren sollte.»Er ist verletzt, Vater«, sagte Schnelle Tatze gerade. »Und ich glaube, er sollte sich erst einmal ausruhen. Er kippt ja gleich von den Pfoten, so erschöpft ist er.« »Schnelle Tatze, ich bin immer noch der Leitwolf des Rudels. Und ich treffe die Entscheidungen.« Dann wurde sein Blick sanft. »Aber du hast recht. Führe ihn« - er nickte mir zu - »erst einmal zu dem Haselnussstrauch, unter dem du immer schläfst. Wenn er sich ausgeruht hat, wird er uns berichten, warum er hier im Wald ist und wie sich diese Verletzung zugetragen hat. Und du leckst ihm seine Wunde, damit sie sich nicht entzündet.« Unter dem protestierendem Blick Schneller Tatze fügte er hinzu: »Wir werden keinem Verletzten, egal ob Hund oder Wolf, die Hilfe verweigern. Und wir wollen nicht voreilig urteilen.« Die hellbraune Wölfin senkte den Kopf und knickte leicht die Beine ein. Dann drehte sie sich um und zeigte mir mit einem Blick zurück, dass ich ihr folgen sollte. Müde stolperte ich unter die ausladenden Zweige des Haselnussbusches, der am Rand des Teiches wucherte. Meine Beine klappten unter mir zusammen und ich blieb liegen. Schnelle Tatzes rhythmische Leckbewegungen waren das Letzte, was ich spürte, bevor ich im Reich der Träume versank.
Zuletzt von Regentanz am Di 21 Okt 2014, 09:42 bearbeitet; insgesamt 3-mal bearbeitet |
| | | Blutrose Legende
Avatar von : Riverspirit345 Anzahl der Beiträge : 1990 Anmeldedatum : 17.10.14 Alter : 23
Dein Krieger Charaktere: Clans: Ränge:
| Thema: Re: Wolfsherz Sa 18 Okt 2014, 20:44 | |
| Die Geschichte ist voll gut geschrieben! *w* Ich liebe sie! ~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~- Torcha x Mettaton <3:
(Bilder von: Buttonheart (IG) und mir)
- Super Ehebild von Stein*^* (auch wenn ich wieder single bin XD:
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- Meine Charas <3 (Vielen Dank an alle!>w<):
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| | | Seelenspiegel Legende
Avatar von : Meteoritenschauer/Jade <3 Danke <3 Anzahl der Beiträge : 9698 Anmeldedatum : 16.03.14 Alter : 23
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| Thema: Re: Wolfsherz Sa 18 Okt 2014, 21:29 | |
| Ich finde die Geschichte wirklich gut *w* Geht sie noch weiter? Würde ich echt cool finden, ich mag die Geschichte und allgemein :* ~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~~ Reden~ Denken~ Handeln~ Andere Katzen*Hier kannst du meine Geschichten und so lesen! :>**Danke, Sibbi/Siebenfluch :3* Miau |
| | | Gast Gast
| Thema: Re: Wolfsherz So 19 Okt 2014, 11:48 | |
| Danke euch beiden (: ja geht noch weiter, kann die nächsten Kapitel aber wahrscheinlich erst in 2 Wochen reinstellen, da ich an nem anderen PC bin...
EDIT: konnte die nächsten Kapitel doch schon reinstellen ^^ |
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| Thema: Re: Wolfsherz | |
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| | | | Wolfsherz | |
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