Warrior Cats - die Welt der Katzen.
Tritt dem DonnerClan, WindClan, FlussClan, SchattenClan, WolkenClan oder dem BlutClan bei und führe ein Leben als Krieger!
Warrior Cats - das RPG
Warrior Cats - die Welt der Katzen.
Tritt dem DonnerClan, WindClan, FlussClan, SchattenClan, WolkenClan oder dem BlutClan bei und führe ein Leben als Krieger!
Warrior Cats - das RPG
Entdecke den Krieger in dir, werde einer von uns und klettere die Clan- Rangliste immer weiter nach oben.
Tageskenntnis: Kalt ist es in den Territorien der Clans geworden. Die Beute hat sich fast vollständig unter die Erde oder in die Bäume zurückgezogen, sodass die Territorien ruhig daliegen. Die Blattleere ist so richtig in den Territorien angekommen, und vor Schnee kann sich keine Katze mehr verbergen. Vom östlichen Zweibeinerort schleichen sich langsam die dunklen Wolken heran, die sich über den Territorien des WolkenClans und DonnerClans geöffnet haben: es schneit. Dicke Flocken legen sich über den Wald, färben ihn weiß, und machen es unangenehm für alle Waldbewohner. Zweibeiner und ihre Hunde sieht man hier kaum, während der Schnee so dicht fällt. Hauskatzen lassen sich gar nicht erst blicken.
Beim WindClan und FlussClan sieht das noch anders aus. Zwar scheint die Sonne nicht und die Winde sind kalt, doch von den dicken Flocken sind diese Clans vorerst verschont. Hin und wieder schneit es ein wenig, doch es ist bei weitem nicht genug Schnee, um die Territorien darin zu begraben. Der Fluss ist nun allerdings gefroren – das Eis ist allerdings nicht dick genug, um eine Katze zu tragen!
Besonders betroffen: DonnerClan und WolkenClan: starker Schneefall FlussClan: Eisschicht auf dem Fluss
Hallo liebe Unserchen. Ich habe nach einigen hin und her beschlossen meine neuste Geschichte zu veröffentlichen. Auch wenn ich erst bei Kapitel 3 bin, so möchte ich euch die Möglichkeit geben mitzulesen. Bei Ideen, Vorschläge oder Kritik bitte nicht zögern! :) Zudem würde ich mich über Namensvorschläge freuen. Jedoch möchte ich NICHT dass irgendwer das huer als seines irgendwo veröffentlicht! Falls ihr es jemanden zeigen wollt, der hier nicht anschauen kann, werde ich darüber nachdenken. Nun aber los!
Inhalt: Egal was uns trennt, es gibt etwas, dass uns verbindet! Tasha Shero ist sowieso nicht normal, doch nie hötte sie ahnen können, welches Blut in ihren Adern fließt. Als Kopfgeldjägerin riskiert sie immer wieder ihr Leben, bis ein Sturz ihr Leben komplett verändert. Als dann noch der unwiderstehlich Fremde auftaucht, muss sie entscheiden, ob sie ihrem Herz oder ihrer Berufung folgt.
Prolog:
North Darkness – zwei Wochen zuvor Er drückt zögernd mit der Hand gegen den Stein. Hart und kalt. Leblos fühlt er sich unter seinen Fingerkuppen an. Er nimmt jede Unebenheit war. Langsam strich seine Hand über den Fels. Die Wand ist unnachgiebig. Doch nicht lange und er streifte etwas. Ein goldener Ring, wie der, an dem Tiere gebunden werden. Ein Lächeln huscht über seine schönen Züge. Er drückt den Ring gegen die Mauer. Es quietscht leise, als ein Teil der Mauer zurückgeleitet. Er hält den Atem an, als er sich durch die Öffnung schiebt. Kaum ein Licht erhellt den Schach. Er geht einige Schritte, bleibt dann wachsam stehen. Er weiß, dass er nicht hier sein darf. Und trotzdem muss er hier sein. Für sie. Sein Herz jagt, als er die Klinke hinunterdrückt. Langsam betritt er den Gang und schließt hastig die Türe hinter sich. Etwas zu hastig. Der Schlag ist viel zu laut. Wie erstarrt, bleibt er stehen. Sein feines Gehör kann jedoch niemanden wahrnehmen, der sich außer ihm an diesem verlassenen Ort herumtreibt. Er geht weiter, energischer. Bald wird er es geschafft haben. Bald wird er bei ihr sein. Sein Herz schlägt noch einen Takt schneller, jedoch nicht aus Angst. Vorfreude lässt seine Schritte länger werden. Nur noch um diese Kurve „Sarun“, hört er eine weiche Stimme. „Ich bin hier, Liebling.“ Sarun begibt sich in die Schatten. Eine Hand legt sich ihm auf die Schulter Er dreht sich nach ihr um.
„Bis bald, Sarun“, flüstert sie. Er nickt leicht, atmet ihren Geruch ein. „Ich hab dich lieb“, flüstert er. Er kann es fast nicht ertragen. Nicht ertragen sie hier zu lassen. Hier, eingesperrt. Dafür hasst er seinen Vater, hasst die Gesetzte, die es ihnen verbieten, sich auf Menschen einzulassen. Er zwingt sich, einen Schritt nach dem anderen zu tun. „Pass auf dich auf“, dringen leise Worte an sein Ohr. „Du auch, Siena“, murmelt er in die Dunkelheit, dann dreht er sich um. Erist nun schneller, jetzt, da er die Nahrung abgelegt hat. Sein Körper ist kräftig und flink. Energisch nähert er sich der Türe. Ein Rumpeln lässt ihn innehalten. Etwas vor ihm, hinter dieser Türe quietscht. Zu spät wird ihm die Bedeutung klar. Er durchbricht die alte Holztür, kommt schlitternd zum Stehen. Vor seinen Augen schließt sich der geheime Eingang und schließt Licht, Hoffung, Leben aus. Er ist gefangen.
Kapitel 1:
Tropf. Tropf. Ein weiterer Tropfen landet auf dem Holz. Immer mehr werden es. Das Holz nimmt das Wasser langsam auf, wird rutschig. Die Tropfen laufen unter die Blanken und verschwinden. Der Regen wird stärker, das Holz kann kein Wasser mehr aufnehmen. Ich kann das Holz nicht spüren, doch würde ich nur einen falschen Schritt tun, so würde ich fallen. Das Holz würde sich nicht darum kümmern. Es würde einfach weiter sein wie es ist. Ich weiß nicht woher ich dies weiß, doch die Gedanken sind da, und mit ihnen das Wissen. Zudem kann ich es riechen. Es ist dieser besondere Geruch, der in der Luft liegt, wenn ein Regen der Hitze trotzt. Aber ich nehme auch das alte Holz wahr, merkte wo es schon morsch ist…
„Tash!“ Ich schreie auf. Meine Finger krallen sich um die Holzbalken, jedenfalls die eine Hand. Die andere liegt einfach da. „Oh mein Gott, Tasha!“, höre ich meine Freundin wieder rufen. Mein Gehirn arbeitet auf Hochtour, versucht alles zu verstehen. Verwirrt hebe ich den Kopf, doch diese kleine Bewegung sahnt Schmerz durch meine Wirbelsäule in meinen Kopf. Ich stöhne auf und legte die Backe wieder auf die Blanken. Und als wäre die Bewegung, so klein sie auch war, ein Auslöser, spürte ich nun wieder. Ich spüre den Schmerz, er pocht an meinem Knie, in meinem Kopf. Doch all dies war nebensächlich. Mein Blick findet meinen Arm. Er blutet nicht, doch scheint er zu brennen. Ich keuche auf. „Verdammt Tash!“ Wieder meine Freundin. Sie kniet sich wohl neben mich, den ihre dunkelbraunen Haare hängen mir ins Gesicht. Ich puste leicht, um meine Gesicht davon zu befreien. Ich versuche zu denken, zu begreifen, doch es scheint, als wäre der Schmerz alles, was ich wahrnehmen kann. Er benebelt mein Gehirn. „Fi“, beginne ich leise, krümme mich dann aber zusammen, als hätte erneut jemand Lava über meinen Arm gegossen. „Ach Scheiße“, höre ich Fiff murmeln, dann springt sie auf, läuft davon. „Verflixt, verflixt, verflixt.“ Ihr Stimme wieder leise, als sie sich entfernt. Ich schlucke und schmecke Blut. Langsam richte ich mein in eine -mit viel Fantasie könne mich sie so nennen- aufrechte Position auf. Meine Knie sind aufgeschürft, meine Hüfte auf der rechten Seite ebenfalls. Der Handballen auf meiner linken Hand blutig. Ich greife nach meinem Arm. Er ist noch immer seltsam verdreht. Ich würge, jedoch erbreche ich nichts. Meine eisblauen Augen kneifen sich zusammen, ich zwinge mich, meinen Arm zu begutachten. Gleich drauf wünsche mich mir, ich hätte meinem Bauch zugehört. An meinem Unterarm befang sich deutlich ein Knick. Hastig wende ich den Kopf ab. Der Schmerz hatz etwas nachgelassen und ermöglicht mir zu denken. Fiff –eigentlich hieß sie Florin- besuchte mich. Wir wollten etwas feiern… Ich versuche mich an das Was zu erinnern. Schließlich fällt es mir ein: Der erste gut absolvierte Test. Wir wollten auf die kleine Holzterrasse, dann war da Fear… Verdammt Fear… Wo steckt er? Geht es ihm gut? Habe ich ihm weh getan? Meine Gedanken rasen und lassen mich kurz den Schmerz beinah vergessen. Aber nur Beinah. Weiterhin spüre ich den Schmerz wie er in Wellen von dem Bruch ausstrahlt. Und ein fast unscheinbares Brennen, ein Lodern, unter meiner Haut. Mein Körper kippelt, als flöße Feuer statt Blut in meinen Adern. Doch das Feuer verbrennt mich nicht. Eigentlich ist es nicht einmal unangenehm. Und doch macht etwas, irgendetwas mit mir. Ich kann es nicht beschreiben… Eine Welle unfassbaren Schmerzes überrollt mein Arm. Ich keuche auf, mein Blick zuckt zurück. Tränen rinnen mir über das Gesicht. Der Schmerz wird diesmal nicht weniger. Das Brennen sammelte sich an der Ausgangsstellte des Schmerzes. Ein Knirschen, das klingt als zerreibe man Knochen törnt in meinem Kopf. Ich schreie vor Schmerz auf. Es ist zu viel. Ich kann es nicht ertragen, zu stark. Ich schreie erneut, immer wieder verlassen Laute der Qual und des Schmerzes meinen Mund. Und unter meiner Haut züngeln die Flammen. Heiß.
Piep. Ich schwanke leicht, nein nicht ich. Das Ding unter mir rumpelt und schaukelt unangenehmen. Ich runzle die Stirn. Wo bin ich? Was ist passiert? Ich weiß nur, dass mein Arm brannte… Scheiße, ich musste in einem Krankenwagen liegen. Langsam werden mir mein paar Dinge klar. 1. Ich höre mein Herz. Und zwar nicht das nervige Ding, welches meinen Herzschlag misst. Ich kann es in meiner Brust hören. Ich richte meine Sinne darauf, konzentriere mich. Mein Kopf pocht unangenehm. Offenbar ist er der Meinung, dass ich dafür auch andermal Zeit habe, wenn ich nicht gerade über Fear gestolpert bin. Angst keimt in mir hoch. Was ist mit Fear, wo steckt er? Ich hoffe, das sich Fiff um ihn kümmert, doch selbst wenn, wird es nicht genügen. Er braucht mich und ich ihn. Wir sind ein Team, das schon so einiges getan hat. Und nur weniges davon war legal. 2. Das Zweite was ich bemerkte: mir geht es gut. Echt gut. Ich fühle mich zwar nicht ausgeruht, immerhin liege ich in einem beschissenen Krankenwagen. Und mein Kopf ist auch nicht ganz mit dem ganzen Denken einverstanden, aber der Schmerz in meinem Körper ist weg. Meine Wunden brennen nicht, ich spüre überhaupt nichts davon. Auch der stetige Schmerz in meinem Arm ist… weg. Ich verspüre ein leichtes Ziehen, doch das ist auch schon alles. 3. Ich glühe. Verrück? Ja, aber das Feuer in meinen Adern brennt weiter. Es ist nicht weg –wenn auch es sich und gleichmäßig verteilt angenehmer anfühlt-, immer noch präsent.
Ich hebe den Arm -aus Gewohntheit heraus den rechten- und beiße die Zähe zusammen. Das Ziehen wird stärker, nimmt an Intensität zu. Meine Finger erspüren meine Wange, sie ist warm, zu warm. „Immer langsam, meine Dame“, haltet mich eine Stimme zurück. Definitiv männlich, unbekannt. Ich lasse meine Finger weiter über meine Haut wandern, berühre meine Stirn. Ich zwinge ihn fast, erneut etwas zu sagen. „Stopp!“ Diesmal ist seine Stimme energischer. Sie ist tief, er muss groß sein, aber auch schon etwas älter. Ich öffne zögerlich die Augen. Ein fremdes Gesicht ist nah über meinem, alte blaue Augen blicken aus einer grimmigen Grimasse auf mich hinunter. Erschrocken fahre ich hoch, rutsche ein Stück zurück. „Ganz ruhig“, formen seine Lippen, doch es klingt nicht echt, dringt nicht zu mir durch. „Gehen sie sofort einen Schritt zurück“, fauche ich. Meine Muskeln sind angespannt. Mein Blick erfasst die Umgebung, mein Gehirn analysiert die Bilder und gibt mir die Infos. Neben dem alten Mann befindet sich noch eine junge Frau mit blonden hochgesteckten Haaren und in weiterem Typen, der mit den Rücken zudreht im Wagen. Ich mustere sie. Die Frau wirkt zierlich, nicht stark. Der Alte, der sich immer noch nicht bewegt hat, scheint mir ebenfalls keine echte Gefahr zu sein. Etwas genauer aber betrachte ich den Mann. Er dreht mir nun ebenfalls den Kopf zu. Sein Gesicht ist hager, seine Augen dunkelbraun wie die eines Hundes. Und doch hat er sonst nicht an sich, was an einen Welpen erinnert. Er ist zwar fast so klein wie die Frau, aber kräftig. Der könnte sich wohl wehren. Ich grinse ihn kurz an. „Beruhigen Sie sich bitte, Ihnen wird nichts geschehen“, wirft der alte Mann nun wieder ein. Er steht exakt dort, wo der zuerst auch war. Dumme Entscheidung. „Am besten machen sie gleich mehrere Schritte zurück“, gebe ich ihm einen Tipp. Ich richte mich auf, wobei ich den rechten Arm vor meine Brust lege. Seine Augen werden groß. Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich wohl ebenfalls nicht sonderlich niedlich aussehe. Mein Haar ist wohl total am Arsch und meine Augen leuchten –seinem Blick nach zu urteilen- eisig. Ich ziehe die Beine an, hocke mich sprungbereit hin. Noch immer steht der Alte vor mir, obwohl es nun vielleicht der Schreck ist, der ihn erstarren lässt. Immerhin musste ich bis vor kurzem recht tot ausgesehen haben. „Ich schlage noch einmal vor, sie gehen etwas zurück. Er hat Angst, ich es kann es spüren. Und es gefällt mir, dass er Angst hat. Angst vor mir. Ein gefährliches Lächeln umspielt meine Lippen. Dann lasse ich mich wieder in die harte Liege gleiten. „Ich wünsche mir ja eine gute Fahr und so…“, sage ich leise, „deshalb wäre es wohl in eurem Interesse, das ihr alle einen schönen Mindestabstand einhaltet.“ Damit entspannte ich mich etwas, trotzdem bleibt mein Körper angriffsbereit. Ich schließe die Augen und verlangsame meinen Herzschlag, lasse meine Atmung gleichmäßig werden.
„Oh Tasha! Oh mein Schätzchen!“ Genervt hebe ich die Augen. Ich liege nun seit gefühlt Stunden in diesem verfluchten Krankenbett. Eigentlich bin ich erst vor einer Stunde hier aufgewacht, aber egal. Diese Zeit genügt, um meine Nerven das Unmögliche abzuverlangen. Ich hasse es, herumliegen zu müssen. Die verdammte Einöde hier macht mich irre. Vor etwa einer halben Stunde war Fiff hier. Sie hat mir erzählt, ich sei ihn Ohnmacht gefallen. Doch als ich nach Fear gefragt habe, hatte sie nur mit den Schultern gezuckt. Offenbar konnte sie Fear nicht auftreiben. Ich hatte sie mir versprechen lassen, ihn zu suchen, auch wenn ich wusste, dass sie es nie schaffen würde. Wenn er nicht gefunden werden will, wird ihn keiner finden. Er ist ein Meister der Tarnung. „Tasha, sag doch etwas!“ Ich drehe den Kopf Richtung Türe und seufze. Eine Frau mit kurzem, rotem Haar kommt auf mich zu. Ein hochgewachsener Mann mit Glatze hält ihre Hand. „Mum“, murmele ich zur Begrüßung. Ein kleiner Knirps folgt meinen Eltern. „Tasha, stellt dir vor was sie gesagt haben!“ Aufregung ist in den blauen Augen meines Bruders zu lesen. „Was denn?“, frage ich und setzte mich auf. Ich werfe einen ärgerlichen Blick auf die Schläuche und überlege, ob ich wohl eine Krankenschwester dazu zwingen könne, mich davon zu befreien. Wohl nicht. „Anscheinend ist dein Bruch gar nich so schlimm. Sah wohl schlimma aus als es is“, ruft Theo mir zu und hopst zu mir. Er hockt sich auf meinen Schoß und blickt mir großen Augen zu mir auf. Dann berührt er zögerlich meinen Arm, welcher nun eingegipst ist. „Tut das weh?“, fragt er leise. Gegen meinen Willen muss ich grinsen. „Nein, mir tut überhaupt nichts weh“, antworte ich ihm und sehe dann zu meinen Eltern. „Also, wann darf ich hier abhauen?“, frage ich sie ohne mich um das freundliche Geplänkel zu scheren. „Ach Tasha, kannst du dich nicht für eine Sekunde ausrasten?“ Nein, kann ich nicht. Mal davon abgesehen, das ich Sport studiere, arbeite ich neben bei. Und dabei ist es äußerst unpraktisch im Krankenhaus zu sitzen oder einen Gips zu tragen. Ich schüttle energisch den Kopf. „Sie werden“, fängt mein Vater an, wird aber von einer aufschwingenden Tür unterbrochen. Augenblick nehme ich den Anblick des Mannes auf. Er hat di gleichen Augen wie der kleine Typ, der bei meiner Einlieferung dabei war, jedoch ist er großer. Seine blonden Haare sind Nackenlang, seine Haut hell. „Schön, dass sie wach sind, Miss Shero. Ich bin Doc Alan“, begrüßt er mich. „Jaja, weiter“, murmele ich ungeduldig. Für Gewöhnlich habe ich Geduld, doch nur, wenn es sein muss. Sein Lächeln ist warm, wenn auch etwas unsicher. „Nun denn, laut ihrer Freundin sind sie gestürzt und auf den Kopf und den Arm gefallen.“ Ich nicke, sowohl als Zustimmung, als auch, dass er weiterredet. „Wollen wir doch dem Grund nachgehen“, sagt er und stellt sich neben mein Bett, „war ihnen schwindlig, schwarz vor Augen? Fühlten sie sich schwach? Oder…“ „Ich bin gestolpert, nicht umgefallen“, stoppe ich seinen Redefluss. Er öffnet den Mund erneut, doch schnell rede ich weiter. „Und ich bin über meinen Hund gestolpert. Und Fear dafür zu bestrafen könnt ihr lassen, wobei ihr natürlich gerne versuchen könnt, ihn zu finden.“ Sein Lächeln verändert sich, verliert an Echtheit. Nun wirkt er gezwungen, augesetzt. „Dann wäre das geklärt. Sie tragen eine leichte Gehirnerschütterung davon, zudem den angeknacksten Arm. Ich starre ihn verwirrt an. War den hoch spezialisierten Typen den nicht aufgefallen, das mein Arm abgebrochen ist? „Ich werde sie einen kurzen Test unterziehen“, gibt er mir bekannt und holt einen Zettel aus seiner Mappe. Diesen drückt er mir, gefolgt von einem Stift in die Hand. „Sie müssten nach diesem Sturz eigentlich fast im Koma liegen und doch sitzen sie hier“, sagt Doc Alan, als wäre es mir nicht aufgefallen. „Ich will, dass sie diese Fragen ausfüllen. Ich werde die Zeit stoppen, doch es geht um die Richtigkeit der Fragen.“ Ich stöhne resigniert auf. Der einzige Vorteil in meiner Lage wäre, dass ich vielleicht einige Zeit nicht lernen müsste und nun dass hier. Ich werfe einen Blick auf das Blatt. Die meisten Fragen sind seltsam. „Sind Sie bereit?“, fragt er mich. Ich blicke ihn entrüstet an. Hat er sie noch alle? „Scheiß Krankenhausmethoden“, sage ich nur. Ich höre das Piepsen der Stoppuhr. Ich lese die erste Frage: Ein anderes Wort für glücklich Ich schreibe zufrieden hin, auch wenn ich weiß, dass sie meine Schreibweise für fröhlich testen wollten. Diese Schweine, na klar würde ich es falsch schreiben, immerhin studierte ich Sport und nicht Rechtschreiben! Wenn der Sommer der erste Monat ist, wie heiß der Fünfte? Ich lache auf. „Ernsthaft?“, fragte ich und werfe dem Arzt einen vielsagenden Blick zu. Diese Frage werde ich beantworten, wenn ich weiß, wo der Sommer ein Monat ist. Ich grinse, als ich den Satz schreibe. Dann lese ich die nächste Aufgabe. Was passiert mit einem roten Stein, den man in das weiße Meer wirft? Erneut kichere ich. Ich kenne die Frage, wenn auch nur richtig, weshalb ich klipp und klar schreibe: Eigentlich heißt es ja, dass der Stein weiß und das Meer rot ist, aber wenn es so ist wie es da steht, fällt ein angemalter Stein auf Salz oder in den Schnee. Als nächstens befinden sich drei Rechnungen, welche ich ausfülle. Dann kommt noch eine Aufgabe. Ich soll meine linke Hand auf das rechte Knie legen und mit dem rechten Fuß auf dem Boden wippen und mit der Hand darüber eine Acht zeichnen, ohne den Fuß zu berühren. Kurzerhand erfülle ich die Aufgabe und reiche das Zeug dann zurück. Doc Alan liest meine Angaben und sein Blick wird immer finsterer. Schließlich sieht er meinen Vater an. „Wenn Ihre Tochter sonst auch so kreativ antwortet, muss alles passen“, sagt er. „Na also, darf ich dann heim?“, frage ich genervt. Sein strenger blick fliegt zu mir. „Sie halten besser den Mund und lassen die Erwachsenen reden.“ Seine Stimme ist eisig. Wütend starre ich zu ihm auf. Ich bin 24 Jahre alt und kein Kleinkind! Energisch stehe ich auf und trete vor ihn. Er ist größer als gedacht, ich muss zu ihm aufschauen, was mich stört. Zwar sie oft Leute größer als ich, trotzdem macht es mich wütend, wie er auf mich herabschaut. Fast als wäre ich ein nerviges Hündchen. „Na passen Sie auf was Sie sagen!“, fahre ich ihn an. Ich blicke ihm direkt in die dunklen Augen, aus denen jedes Anzeichen von Wärme verschwunden ist. „Das Gleiche würde ich ihnen empfehlen“, sagt er. Seine Stimme ist, leise, beinah ein Flüstern. Ich spüre die warme Hand meines Vaters auf meiner Schulter. Ich drehe mich zu ihm um. Langsam lasse ich es zu, dass er mich zurückführt. Meine Mutter schiebt sich mit Theo hinaus. In der Stille spüre ich die Blicke auf mir, sie drohen mich zu Boden zu drücken. Ich schlucke und schließ die Augen. Ich beruhige meinen Atem, bringe mein Herz dazu, wieder normal zu schlagen. Alles schalte ich aus, konzentriere mich allein auf meinen Herzschlag, darauf wie das Blut durch meine Adern fliest. Langsam öffne ich die Augen wieder, klinkt mich wieder ein. Mein Vater und Dr Alan reden leise miteinander. „Hat sie öfter solche Aussetzer?“, wird mein Vater gefragt. „Nein, sie beruhigt sich nur“, antworte ich statt auf die Antwort meines Vaters zu warten. Beide Männer drehen sich zu mir um. „Also?“, frage ich und richte das Wort dabei demonstrativ an meinen Vater. Er blickt mich kurz an. „Morgen kannst du heim, aber nur wenn du nie allein bist.“ Ich seufze auf. Und doch, ein Tag. Eigentlich hätte ich heute meinen Auftragsgeber anrufen wollen, was ich nun sowieso tun musste. Ich kaute auf meiner Unterlippe. Heute war Dienstag, Meldetag. Nach kurzem Überlegen beschließe ich, es einfach hier zu erledigen. „Ähm, wo ist mein Handy?“, frage ich. „Kein Spielen an elektronischen Geräten!“, unterbricht Doc Alan meinen Vater. „Ich will ja auch nur wen anrufen und sagen, dass ich weil ich ja hier liege nicht kommen kann“, werfe ich ihm vor. Er sieht mich eisig an, dreht sich dann aber meinem Vater zu. Dieser steht gerade in der Türe. Ich grinse schadenfroh, als er dem Arzt einen bösen Blick zuwirft und dann geht. Der blonde Idiot folgt ihm. Kaum bin ich allein, mache ich einen Zimmercheck. So nenne ich das jedenfalls. Mit der Zeit ist er mir in Fleisch und Blut übergegangen. 1. Personen analysieren(Was ja jetzt wegfällt) 2. Fluchtmöglichkeiten suchen 3. Überwachungskameras suchen und überlisten/eliminieren 4. Gegenstände, welche als Waffen zu gebrauchen sind analysieren Mein wacher Blick findet die Türe. Ein einfaches Schloss, welches offen ist. Die andere Möglichkeit ist das Fenster. Ich blicke hinaus. Die Sonne sinkt langsam. Der Boden befindet sich gute 4 Meter unter uns. Zufrieden lächle ich. Bevor ich den Verschluss genauer untersuche, durchsuche ich rasch das Zimmer nach Kameras. Anfangs hatte ich lange dazu gebraucht, doch Menschen sind recht ähnlich in ihren Verstecken. Wer sie kennt, hat es leicht. Ich bin unbeobachtet. Nun mache ich mich an dem Griff des Fensters zum schaffen. Es ist abgeschlossen. Ich fluche leise. Jedoch gibt es den Feueralarmknopf neben meinem Bett. Ich vermute, dass das Fester sich entsperrt wenn man den Alarm auslöst. Gut so. Zufrieden damit betrachte ich den Raum erneut. Es gibt wenig interessantes, jedoch könnte sich die Lampe zum verteidigen eignen. Jedenfalls bis mir jemand den Nachtkasten an den Kopf wirft. Ich grinse bei der Vorstellung, wenn ich mit der Lampe in den Händen herumlaufe. „Hey Tash!“, ruft jemand. Ich drehe mich um und erblickte Fiff. Sie zieht einen großen Koffer hinter sich her. Ich ziehe misstrauisch die Augenbrauen zusammen. „Hey Fiff, warum schleppst du einen Koffer mit herum? Ich darf doch morgen zurück…“ Augenblicklich wird mir klar, dass sie dies ja nicht wissen kann. „Oh sry“, murmle ich und gehe auf sie zu. Das nervige Gestell ziehe ich wie schon zuvor mit den Schläuchen hinter mir her. Ich umarme sie mit dem linken Arm, ziehe sie eng an mich. Sie drückt mich ihrerseits an sich. „Oh toll, also geht dir tatsächlich gut?“, fragt sie. Ich nickte: „Ja, aber danke, dass du mir was eingepackt hast. Ich nehme den Kopf und will ich aufstellen, als Fiff mich aufhält. „Warte mal, ich hab nicht eingepackt.“ Sie sieht sich zögernd um. „Keine Kameras“, gebe ich ihr bekannt und lege den Koffer zu Boden. „Also, warum dann der Koffer?“, frage ich und grinse sie an. „Hast du mir eine Giftschlage eingepackt oder was?“ Fiff schüttelt lachend den Kopf: „Nein, aber das nächste Mal werde ich mich daran erinnern.“ Ich lache ebenfalls und hebe langsam den Deckel an. Es blieb still, dunkel. Dann leuchten ein paar Augen aus der Finsternis. Goldene, wache Augen. Kurz darauf liege ich auf dem Rücken am Boden, ein schweres Gewicht auf der Brust hockend. Mein Gesicht wird augenblicklich Opfer einer Sabberatake. Ich lache auf und vergrabe meine Finger in dem weichen Fell. Seidig gleitet es durch meine Finger. Ein weiteres Mal schießt die Nase Zunge heraus um mir die Wange zu lecken. Ich kichere und drücke ihm einen Kuss auf den Nasenrücken.
Kapitel 2:
Es ist dumm, das weiß ich. Trotzdem blickte ich starr in die alten Augen des Frun’s. Ich kann Jett’s Angst spüren. „Pass auf die du mit mir sprichst“, donnert mit die Stimme des grauhaarigen Mannes entgegen. Sein Körper ist alt und zerbrechlich, doch ist seine Stimme voller Kraft. Auf seinem Rücken kann ich weiße Schwingen ausmachen, welche er angelegt hat. Er steht vor mir, blickt mich kalt an. „Er hat Recht. Verdammt Spior, beruhige dich!“, höre ich die geflüsterten Worte meines Freundes. Ich werfe ihm einen Blick zu. Er ist etwas großer, aber schmächtiger als ich. Hellbraune Locken tanzen um sein Gesicht. „Es tut mir Leid, Herr“, beginne ich erneut. Ich bin jetzt seit einer Stunde hier und noch immer glaubt mir keiner. Nur Jett, er war ja dabei gewesen. Ich werfe einen Blick über meinen Rücken in die Reihe. Männer und Frauen mit unterschiedlichen Flügeln stehen hinter mir. Ich finde die Person, die ich suche. Er sieht mir ähnlich, nur seine Haare sind heller, nicht so schwarz wie meine. Doch er hat die gleichen grünen Augen, Augen in denen Zweifel steht. Dass auch mein Bruder mir nicht glaubt macht mich noch wütender. „Aber ich sage die Wahrheit, sie waren plötzlich da. Wir konnten nichts tun!“ Naja, wir hätten schon was tun können und wir hatten uns auch gewehrt. Nur würden wir für den Kampf wohl im Gefängnis landen. Ich verliere mich in der Erinnerung an den heutigen Morgen.
Jett und ich sollten eine Botschaft überbringen. Eigentlich war es mein Job, doch er hatte sich mir angeschlossen. Zusammen waren wir nach New York aufgebrochen, weit gekommen jedoch nicht. Ich trug den die Schachtel in der Hand, als etwas Jett am Kopf traf. Dieser stürzte augenblicklich ab. Ich fing ihn zwar auf, doch der Schütze hatte zu getroffen. Bewusstlos war mir Jett keine große Hilfe gewesen, als sie angriffen. Vier, vielleicht auch fünf hatten uns attakierte. Ich hole tief Luft, als ihre langen Hörner vor meinen Augen auftauchen. Dämonen. Ich hatte das Packet geöffnet, das Siegel gebrochen. Es war uns strikt untersagt, es zu benützen, auch nur anzusehen. Doch anders ging es nicht. Ich hatte den Decke angehoben und das schwarze Samt zur Seite gezogen. In der Schachtel, welche schmal und etwa so lang wie mein Arm war lag es, das Schwert. Es hatte einen dunkeln Griff, schwarz mit grünen Steinen am Heft. Diese funkelten wo auch immer das Licht sie traf. Ich hatte die viel zu dünne, scharfe Kante bestaunt. Die Schneide war so unglaublich glatt und wirkte so zerbrechlich. Die dunkle Färbung war überraschend. Schwarzer Stein formte die Klinge. Ich hatte es nur langsam aus der Schachtel gehoben. Mein Kopf war der Meinung, dass es falsch war, doch ich war von dem Schwert angezogen wurden. Das harte Holz hatte sich unter meinen Fingern hart aber glatt angefühlt, es schmiegte sich an meine Hand, als wäre es dafür gemacht. Und dann hatte sie angegriffen. Ein Dämon griff mich von vorne an. Eine kleine Handbewegung genügte und das Schwert folgte meiner Bewegungen. Die scharfe Klinge traf den dunkelhaarigen Dämon am Hals und schnitt ohne Widerstand hindurch. In dem Moment spürte ich den Kuss eines Hornes an meiner Schulter. Leicht wirbelte das Schwert mit mir herum. Wie eine Verlängerung meines Arms vollführte es jeden Aufschwung, jeden Zustoß. Kaum folgte dieser seinem Bruder nahm ich aus dem Augenwickel wahr, wie mich zwei weitere von beiden Seiten angriffen. Man hatte mit uns trainiert, ich hatte auch schon gegen mehrere Dämonen gleichseitig gekämpft und doch war es total anders. Mal davon abgesehen, dass ich sonst nie allein war, eröffnete mir die Feinheit des Schwertes neue Möglichkeiten. Ich riss den Arm hinter mich, doch der Dämon duckte sich und sprang mich an. Augenblicklich, als hätte das Schwert ein Eigenleben, vollführte ich mit dem Handgelenk eine Drehung und knallte ihm die Breiteseite gegen den Kopf. Er taumelte, blieb aber stehen. Ich spürte wie sich spitze Hörner in meinen Hals bohrten. Ein echt scheiß Position. Ich konnte mich nicht drehen, ohne mit den Hals komplett aufzureißen. Zwar würde ich die Verletzung an sich zwar überleben, doch mir standen noch drei Dämonen gegenüber. Und ich vertraute keineswegs darauf, dass sie mich verschonen würden. Zur Seite konnte ich nicht, dann da richtete sich gerade der andere Dämon auf. Stehen bleiben war allerdings auch keine Option. Lass mich übernehmen! Die Stimme war in meinen Kopf, verwob sich mit meinen Gedanken. Ich kniff misstrauisch die Augen zusammen. Komm schon, du Idiot! „Klappe“, fauchte ich. Einer der Dämonen kicherte. Dann halt nicht, ich geh ja nicht drauf! Widerwillig gab ich nach. Meine Hand begann zu kippeln. Dann wanderte sie hinter meinen Rücken und die Schwertspitze ritzte mir den Rücken auf. Ich knirschte mit den Zähnen. Zum Glück sah niemand, wie ich mich selbst aufschlitze. Dann bohrte sich das Schwert schon in die Seite des Dämons. Überrascht sprang er zurück und zog dabei seine Hörner zurück. Ich bemühte mich, meine Hand wieder zu kontrollieren. Das Zucken in meinen Fingern lies nach, doch erneut hörte ich die Stimme in meinen Kopf verärgert sagen Hey, das hat doch Spaß gemacht, oder nicht? Ich knurrte ein Nein und wirbelte das Schwert in der Luft herum, um den Kopf des Dämons abzutrennen. Egal wie widerstandsfähig sie sein mochten, ohne Kopf war es für alle vorbei. Dies galt Dämonen, Engel und Menschen gleichermaßen. Sein Kopf berührte die Erde noch nicht, da durchbohrte ich bereits das Herz des Dämons. Dieser sank auf die Knie. Ich zog das Schwert heraus, überrascht wie lautlos es durch Fleisch, Sehnen und Knochen schnitt. Meine Augen leuchteten in gleichen Grünton wie die Smaragde auf dem Heft. Ich durchsuchte den Morgen nach dem letzten Dämon. Dieser schlich sich an den Einzigen heran, der die nächsten stunden vielleicht überleben würde. Noch immer rann dunkles Blut auf seiner Brust. Ich schluckte und wandte den Blick ab. Egal wie lange ich noch kämpfen würde, Blut mochte ich nicht. Ich hasste auch zu Töten, doch noch mehr hasste ich Dämonen. Trotzdem ließ ich die beide Geschöpfe entkommen…
Ich blinzle um die Gedanken zu vertreiben. Mein Blick flackert über die Lettar, welche in einer Reihe vor dem Oberhaupt standen. Misstrauen und Wut schlagen mir entgegen. Ich hatte es nicht geschafft, den Gegenstand, das Schwert zu überbringen. Es soll mir missfallen zu lügen, doch leicht kommen mir die Worte über die Lippen. Jess weiß nicht, das es eine Lüge ist. Ich erzählte, dass die Dämonen das Schwert genommen hatten und dann gegangen waren. Doch weiß keiner, dass sich das Schert in meinem Zimmer in der Schachtel befand. „Da es keiner bestätigen kann aber auch keiner die mögliche Lüge aufdecken kann, haben wir beschlossen, dich zu prüfen, Spiorad coille oidhche.“ Ich blicke ihm in die Augen. Offenbar war in meiner Abwesenheit betraten worden, was zu tun wahr. Meine Finger ertasten mein Hals. Reine Haut, kein Kratzer. Die Verletztungen waren verheilt. Ich lasse die Hand wieder sinken. Gespannt warte ich auf meine Aufgabe. „Weiter im Süden Alaskas wurden uns Morde gemeldet. Dämonische Morde.“ Ich weiß was er meint. Ich soll dort hin und den Dämon eliminieren. Schon zuvor habe ich solche Aufträge erhalten, doch selten war ich dazu in Alaska geblieben. „Jett wird dich begleiten, ihr brecht in einer Stunde auf!“ Die Autorität in seiner Stimme lässt keinen Widersprung zu. Ich nickte: „Verstanden.“ Damit drehe ich mich um. Gefolgt von Jett verlasse ich den Raum. Wir befinden uns im fünften Stock. Schneeflocken tanzen vor der Scheibe. Es ist kurz nach Mittag, die meisten Menschen eilen über die Straße oder sitzen zuhause. Ich schiebe das Fenster auf und springe auf den Vorsprung. „Pass auf Spior“, höre ich meinen Freund. Ich nickte ihm zu, dann stoße ich mich ab und lasse mich fallen. Der Wind zerrt an meinen Flügel. Ich zähle bis 3, dann breite ich die Schwingen aus. Die eiskalte Luft fährt mir unter die Schwingen, gibt mir aufwind. Ich schließe die Augen und verlasse mich auf meinen Instinkt. Ich schlage ein paar Mal kräftig mit den Schwingen und gewinne an Höhe. Noch immer habe ich die Augen geschlossen. Ich spüre die Eiseskälte des hereinbrechenden Frühlings. Blind fliege ich weiter, gleichmäßig. Langsam dringt die Kälte in meine Knochen vor. Ich zähle die Flügelschläge, dann öffne ich die Augen. Ich winkle die Flügel ab, so dass ich in der Luft stehen bleibe. Jett hält neben mir an. „Warum fliegst du nie mit offenen Augen?“, fragt er mich, wie jedes Mal. Ich verziehe den Mund. „Treffen wir uns in einer Stunde?“, übergehe ich die Frage. „Klar, am Spielplatz?“ „Wo auch sonst?“ Ich grinse. Ich bin über hundert Jahre alt, also eigentlich bin ich Hundertvierunddreißig und Jett ist noch fünf Jahre älter. Trotzdem treffen wir uns am Spielplatz. „Bis dann“, ruft er mir noch zu, dann verschwindet er in den Schneeflocken. Ich drehe mich um und lasse mich nach Hause tragen.
Ich lande auf dem Fensterbrett und öffne das Fenster. Rasch klettere ich in meine Wohnung. Das kleine Wohnzimmer ist in einem Nebelgrau gestrichen, vermischt mit helleren und dunkleren Schattierungen, so wie der Rest der Wohnung. Ein silberner Teppich bedeckt den Boden. Ich gehe durch die Verbindungstür in das Schlafzimmer. Ich ziehe den Koffer heraus, den ich für solche Aufträge bereitgestellt habe. Kleidungsstücke liegen darin, wie auch alles andere. Nun ja, fast alles. Mit dem Koffer in der Hand begebe ich mich zurück in’s Wohnzimmer. Gegenüber der mit schwarzem Samt bezogenen Couch steht der Fernseher an der Wand. Darüber hängt es, verborgen in der Schachtel. Das Schwert. Ich habe es an den Nageln befestigt, welche sonst den dunklen Teppich halten. Vorsichtig nehme ich es ab und lege die Schachtel in den Koffer. Jedenfalls versuche ich es, doch es ist zu groß. Schließlich verschließe ich den Verschluss des Koffers. Ich lege das Schwert daneben auf den Boden und erhebe mich. Ich streiche mir das Haar aus den Augen, welches mir vorhin ins Gesicht gefallen ist. Dann gehe ich in den letzten Raum, welcher als einziges nicht in diesem Nebelgrau gestrichen ist. Ohne den Zielscheiben oder anderen Dingen Beachtung zu schenken, steuere ich den Schrank aus schwarzem Holz an. Ich greife nach der Kette, welche ich um den Hals trage. Ein kleiner Schlüssel hängt daran. Ich schließe damit den Schrank auf. Im oberen Regal liegen in einer Reihe fünfe identische Dolche, darunter ein Bogen und Kocher mit Pfeilen, welche mit schwarzen Federn verstärkt sind. Meine Kindheitsfedern. Ich lächle bei dem Gedanken daran. Wenn uns mit etwa 14 Jahren Flügel wachsen, sind diese anfangs nicht stabil. Sie bestehen als Federn. Erst ab 20 beginnt darüber eine solide Haut zu wachsen. Nach und nach fallen die Federn ab, bis nur nicht Schwingen aus schuppiger Haut übrig sind. Dieser Kindheitsfedern sind es, durch die die Pfeile besser fliegen. Nun nahm ich zwei der Dolche in die Hand und lege sie auf einen kleinen Tisch. Den Bogen lasse ich zurück, jedoch nehme ich noch einen längeren, dünneren Dolch, der sich zum Werfen eignet. Zu dieser Sammlung fügt sich von ein Stein von der Große einer Kinderfaust hinzu. Ich schließe den Schrank wieder ab, nehme die Waffen und gehe zurück zu dem Koffer. Ich verstaue die Dolche in den Seitenfächern, den Stein lege ich auf das scheinbar verschwundene Packet. Während ich in mein Schlafzimmer zurückgehe, klappe ich mein Handy auf und surfe kurz nach dem Wetter, welches in Manokotak herrschte. Dann schalte ich das kleine Gerät aus und werfe es auf das Doppelbett. Das war eins der Probleme, wenn man Flügel hatte, man brauchte viel Platz zum Schlafen. Auch wenn wir in der Lage waren, unsere Schwingen zu entmaterialisieren, ging dies nur mit Konzentration und demnach nicht beim Schlafen. Ich atme erleichert aus, als ich endlich den unbequemen Anzug los bin. Nun trage ich ein schwarzes T-Shirt mit tiefen Ausschnitt am Rücken und eine ebenfalls dunkle Jeans. Ich ziehe mir einen schwarzen Mantel über und verstaute das Handy in einer Tasche und den Stein in der anderen. Dann nehme ich den Koffer und lege ihn auf das Fensterbrett. Mit der Schachtel unter den Arm geklemmt klettere ich auf das Sofa. Ich lehne mich über den Koffer und schlüpfe in die Schlaufen, so dass das Band sich in einem Kreuz über meinen Rücken und den Schultern spanne. Mit der freien Hand öffne ich das Fenster und springe mich in die Luft. Meine Flügel fangen den Wind und geben mir Aufschwung. Es ist durchaus riskant von dieser Höhe zu springen, da der Boden nicht sonderlich weit entfernt ist. Ich schließe das Fenster rasch und sinke dann. Direkt über dem Boden schwebe ich über den Schnee, während meine Flügel sich anstrengen, mich in der Luft zu halten. Schließlich gebe ich es auf und lande leicht. Schnee stobt auf, als ich die Flügel, statt sie zu falten, schützend vor mir ausbreite. Der meiste Schnee wird so abgefangen. Langsam erwärmt sich die Luft. Ich weiß, dass es riskant, mit Flügel herumzulaufen. Immerhin will keiner, dass wir im Labor landen. Ich bin erleichtert, aber auch aufgeregt, als ich am Spielplatz ankomme. Noch sehe ich Jett nicht, doch lange wird er nicht mehr auf sich warten lassen. Ich nehme erneut mein Handy und drückte auf die Kurzwahltaste um einen Anruf bei meinem Bruder zu machen. Nach dem vierten Klingeln ertönt seine Stimme. „Was gibt’s, Kleiner?“ Ich verziehe verärgert die Lippen. Er weiß genau, dass es mich ärgert, Kleiner genannt zu werden. „Wir brechen in ein paar Minuten auf, wollte nur Bescheid sagen“, erwidere ich. Meine Stimme klingt kalt. „Passt, ich sag’s dem Kronchen.“ Gegen meinen willen muss ich grinsen. Das Kronchen, so nannten nur ich und Kai den Frun. „Gut, ich glaube er kommt“, verabschiede ich mich, klappe ohne auf eine Antwort zu warten das Handy zu und stecke es ein. Von der anderen Richtung nähert sich eine Gestalt. Die langen, schmalen caramellfarbenen Flügel hat er vor sich ausgestreckt. Wie auch ich trägt er seinen Reisekoffer vor die Brust geschnallt. Ich winke Jett zu und stelle mich seitlich hin, damit sein Blick nicht auf die Schachtel mit dem Schwert fallen kann. Ich weiß nicht, wie er reagieren würde, doch noch will ich es ihm nicht sagen. Erst wenn wir dort sind.
„Hey“, höre ich ihn rufen. „Wow, du bist echt schnell“, erwiedere ich grinsend und komme ihm entgegen. „Tja, irgendwie war mein Fenster zu…“ Ich kichere. Jett sperrt gerne sein Fenster von innen zu und kommt deshalb nicht rein. Da aber die meisten Engel das Fenstern nützen, ist auch die Eingangstüre oft verschlossen. „Naja, jetzt bin ich da. Geht’s los?“ Ich nickte und springe gerade in die Luft. Dort falte ich meine dunklen Schwingen auf und gewinne rasch an Höhe. „Wir kommen, Manokotak!“
Kapitel 3 (uf):
„Hey, du erdrückst mich!“ Ich blicke lächelnd in das braune, aber wölfische Gesicht. Erneut spüre ich seine Zuge, welche wie feuchter Samt meine Haut streift. „Sitzt“, befehle ich, woraufhin er sich augenblicklich zurückzieht und sich neben den großen Koffer setzt. Ich richte mich wieder auf, wobei ich, ohne es zu merken den verletzten Arm belaste. Fiff beobachtet mich stirnrunzelnd. „Dir geht es wohl echt gut“, murmelt sie eher an sich selbst gewandt. „Sag ich doch“, verteidige ich mich sofort. „Aber jetzt erzähl, wie hast du das mit Fear hinbekommen!“ Ich blicke sie gespannt an und sitze mich auf mein hartes Bett. Fear mustert das Zimmer aufmerksam, seine feine Nase bebt, während er tief die Gerüche einatmet. Er ist leicht beunruhigt, das merke ich an der Art, wie seine Augen schnell alles betrachten. Möbel, hintere Ecke links, hintere Ecke rechts, vordere Ecke links, vordere Ecke rechts, Decke, Boden und dann beginnt alles wieder von neuem. Mit einem Wink gege ich ihm das Erlaubnis sich umzusehen. Während mein treuer Gefährte also das Zimmer unsicher macht, setzt sich Fiff zu mir. „Ich habe ihn gesucht, wie du gesagt hast“, beginnt sie. „Ich habe allso deiner Küche erzählt wo du bist und dass ich sie herbrigen will. Sie hat natürlich nicht geantwortet.“ Ich kichere, als ich mir Fiff dabei vorstelle. „Jaja, lach ruhig“, murrt sie, redet aber weiter: „Als ich schließlich der Eingangstüre das Gleiche erzählt habe, ist er einfach so aufgetaucht und dann hab ich ihn im Koffer hergeschleppt. Er ist echt schwer, du solltest ihm eine Diät verschreiben!“ Ich grinse sie an. „Ach was!“ Fiff, welche am Kopfteil sitzt, hebt den Polster und wirft ihn mir zu. „Halt du Klappe!“, ruft sie den Geschoss hinterher, welches meinen Kopf treffen soll. Noch bevor ich die Hand ausstecken kann, wankt das Bett. Fear ist wohl mit der Erkundung fertig und springt nun auf das Bett. Bei dem Satz wackelt das arme Gestell, immerhin sind jetzt ich Fiff und Fear oben, wobei Fear den Polster im Maul hält. Ich greife nach dem Polster und ziehe ihm in aus dem Maul. Eindeutig sind Bissstellen und Speichelreste zu sehen. Ich streche meinen brauem Freund über den Kopf und hebe den ramponierten Polster auf. „Achtung, kaputtes Ding fliegt!“, rufe ich kichernd, da treffe ich auch schon Fiff auf die Brust. Sie kreischt auf, als Hundesabber ihr knallgrünes Top benässt. Sie wirft ihn so schnell zurück, dass ich ihn in das Gesicht bekomme. „Scheiße“, fluche ich, als der Polster weiter reist und die Füllung auf mich fällt. „Selbst Schuld“, kommt Fiff’s Komentar. Weiterhin fluchend hebe ich das Ding hoch. „Wo sollen wir das jetzt hintun?“ „In den Koffer. Und Fear kann dein Kopfkissen spielen.“ Damit nimmt sie mir das Ding ab, welches nun definitiv kein Polster mehr ist, und verstaut es im Koffer, welchen sie anschließend unter dem Bett versteckt. „So, jetzt muss ich wieder weg. Muss noch lernen.“ Ich kneife die Augen zusamen. „Du und lernen. Du willst doch nur nicht mit dem ehemaligem Polster in Verbindung gebracht werden!“ Sie grinst mich nur an, dann umarmt sie mich. Fest. Ich ächzte auf. „Du erdrückst mich noch“, beschwere ich mich. „Hab dich auch lieb“, sagt sie munter, dann verlässt sie mein Zimmer. In der jetztigen Ruhe sehe ich mich zu Fear um. Er sitzt noch immer auf dem Bett, den Blick auf mich gerichtet, auch wenn er aufmerksam lauscht. „Na dann, mein Junge, liegt hier auch wo ein Handy herum“, seufze ich schließlich und lasse mich auf das Bett fallen. Fear springt mit einem Satz vom Bett und trabt zu dem Koffer. Er kriecht mit der vorderen Hälfte unter das bett, wodurch er das Hinterteil in die Luft streckt. Ich höre etwas leise Scharren, dann taucht er wieder auf, den Griff des Koffers im Maul. Ich klappe ihn auf und wühle in den Seitentaschen. In einer finde ich einen Block und in der anderen mein Handy. Ich lege den Block auf den kleinen Nachttisch und schiebe den Koffer zurück. Dann drehe ich mich zu Fear um. „Wenn wer kommt, versteckst du dich!“, befehle ich. Ich hoffe das er es richtig verstanden hat. Dann klettere ich auf die Fensterbank, wobei ich halb in der Luft sitze. Ich starte das Handy und wähle. Bis auf das abwartende Klingeln ist alles still. Dann: „Geschafft?“ Die Stimme ist kalt, klar. Männlich. „Auftrag erledigt.“ „Wo?“ „Am Fluss. Ich muss Ihnen jedoch etwas mitteilen, Sir.“ Es bleibt kurz still ehe seine Stimme erneut erklinkt: „Sprechen Sie, Miss Shero.“ „Ich habe mir wohl den Arm gebrochen. Ich merkte nicht davon, doch ich werde mich eine Zeit nicht bewegen dürfen.“ Daraufhin sagt er eine Weile nichts. Nervös knappere ich an meiner Unterlippe. Schmeißt er mich jetzt raus? Ich hoffe es nicht. Zwar haben die anderen mich auch spätestens nach dem dritten Auftrag abgesetzt, doch bis jetzt lief doch alles so gut! „Wann dürfen Sie zurück?“ „Morgen, Sir.“ „Gut, Sie behaupten mit mir auszugehen. Ich werde Sie abholen.“ „Vielen Dank!“ „Zu Ihrem Auftrag. Diesmal sind es zwei Personen. Beide Männer, etwa 26 Jahre. Einer hat schwarze Haare, ist groß und breit gebaut mit grünen Augen. Der andere ist ebenfalls groß, aber schmächtig. Braune Haare, braune Haut. Sie werden wohl gemeinsam unterwegs sein. Einer der zwei hat in einem Privathotel gebucht.“ „Geht klar, ich fange morgen an.“ „Ich hole sie um 6 Uhr ab, nun werde ich jedoch benötigt.“ „Bis morgen, Sir.“ Ich rede noch, als er schon auflegt. Mit dem Handy in der Hand sitze ich da. Langsam schleicht ein Lächeln in meine Züge. Ein neuer Auftrag, genau dass was ich jetzt brauche. Und Morgen würde ich den mysteriösen Mister X kennen lernen. Ich grinsend springe ich von der Fensterbank und knalle das Handy neben dem block auf die sterile Oberfläche. Dann drehe ich mich zu Fear um. „Morgen geht es weiter. Und diesmal sind es zwei.“
Als ich später in der Nacht einschlafen zu versuche, schweifen meine Gedanken immer wieder an das Telefonat. Irgendwas habe ich vergessen, nur was? Plötzlich fällt es mir ein. Ich setzte mich ruckartig auf, sodass Fear –welcher auf meinen Füßen geschlafen hat aufspringt- und grapsche nach dem Handy. Hastig lösche ich den Anruf. Auch wenn mein Handy gesichert ist, riskiere ich nicht, dass meine oft nächtlichen Aktionen auffallen. Immerhin brauche ich den Job. Einerseits hilft er mir, meine Energie abzubauen, andererseits verdiene ich gut. Sehr gut. Nur darf keiner erfahren, welches Spiel ich da treibe. Den ich bin eine Kopfgeldjägerin. Eine Auftragskillerin.
Es ist schon lange her, dass ich mit jemanden ausgegangen bin. Klar, ich habe meine Verabredungen, doch die Enden meist damit, dass der andere dann irgendwo im Fluss verrottet. Doch diesmal ist es anders, diesmal habe ich nicht vor den Mann umzubringen. Und diesmal werde ich abgeholt. Und dabei liegt das Problem. Ich kann meine normale Kleidung nicht anziehen, also das Zeug was ich sonst trage, weil ich meine Mutter beschlossen hat, hier zu bleiben. Mom würde umfallen, wenn sie meine üblichen Kleidungsfetzen sehen würde. Zum ungefähr fünften Mal gehe ich meinen Schrank durch. Wieder bleibt mein Blick an einem der Kleider hängen, Es ist blau, ein schönes helles Blau. Eine Idee kommt mir und ich schlüpfe aus meinen Klamotten. Ich schnappe mir mein Outfit mit dem ich meist jagen gehen. Ein kurzer schwarzer Rock, ein schwarzes, bauchfreies Top. Ich nehme eine der Klingen, halt dann jedoch inne. Unter dem Kleid würde man deutlich die Umrisse der Waffe sehen. Ich lege den Dolch zurück auf mein Bett. Nach einigem Überlegen Ziehe ich mir das Kleid über. Der blaue Stoff umspielt meine Oberschenkel, schmiegt sich an meine Haut. Ich schlüpfe in das Bad und grinse mein Spiegelbild an. Das Kleid passt perfekt, immerhin soll es ja mein Kleid für den Hochzeitstag meiner Tante sein. Ich gehe zurück in das Schlafzimmer und steckte den kürzesten Dolch in den Stiefel meiner Lederschuhe. Gerade will ich testen, ob noch ein zweiter Dolch Platz hat, als die Türe geöffnet wird. Ich springe mit einem Quietschen zurück. „Tut mir Leid Schätzchen, ich wollte dich nicht erschrecken“, höre ich meine Mutter. Hastig schiebe ich das Regal mit den Dolchen zurück und schließe schnell ab. „Hast du nicht“, sage ich schnell um sie von den Waffen abzulenken. Wenn meine Mutter je etwas über meine geheime Machenschaften herausfinden würde… „Ein Mann hat nach dir gefragt, er meinte, er wollte mit ihr ausgehen.“ Aus ihrem Mund hörte sich ausgehen an, wie umbringen. Ich erhebe mich und drehe mich ihr zu. „Achso, ja. Ich bin gerade fertig geworden.“ Ihr Blick ist skeptisch: „Du hast mir nie etwas von einer Verabredung erzählt!“ Ja, sorry. Ich hab auch erst gestern davon erfahren und ich kann dir schlecht davon erzählen, wenn ich nicht weiß wie er heist… Doch ich bleibe still und gehe einfach an ihr vorbei. Meine Hände schwitzen. Jetzt ist es soweit. Jetzt werde ich ihn sehen, den Mann, der in der letzten Zeit mein Auftragsgeber ist. Auf den Konto schon genug Leben gehen. Mein Herz pocht schneller in meiner Brust, während ich auf die Türe zugehe. Wird er groß sein? Großer als ich? Stark oder zierlich? Ich vermute, dass er breit gebaut ist, jedenfalls sein Brustkorb muss angesichts seiner Stimme groß sein. Doch wird er kurze Haare haben, blond, schwarz oder rot? Wird er anziehend sein oder abstoßend. Ich drückte die Klinke hinter. Vor mir steht ein Mann mit den außergewöhnlisten Augen, die ich je gesehen habe. Bernsteinfarben, dunkel, geheim. Fesselnd. Ich schaffe es kaum mich aus ihrem Bann zu befreien. Sein Gesicht ist kantig, hager. Die Haare fallen ihm glatt auf die Schultern. Er hat sie nach hinten gekämmt. Ihre Farbe ist wie seine Augen, anders. Ein tiefes Scharlachrot. Blutrot. Seine Brust ist breit, sowieso ist er breit, groß. Ich starre ihn weiter an, während sein Blick weiter auf mein Gesicht gerichtet bleibt. Ich schlucke und sehe ihn wieder an. „I-ich“, beginne ich, dann werde ich unterbrochen. „Ich bleibe bei Fear, viel Spaß!“ Meine Mutter. Ich drehe mich um, froh über die Ablenkung. „Bis dann“, rufe ich hinauf. Dann trete ich neben den Mann und schließe die Türe. „Äh, hallo, ich bin“, beginne ich. Ich bin nervös, denn noch hat er kein Wort gesagt. „Ich weiß genau wer du bist.“ Ich blicke auf und bemerke erst jetzt, dass ich auf den Boden geschaut hatte. Seine Stimme ist tief, ohne Akzent und doch ungwöhnt. „du bist Tasha Sherro, bekannte Kopfgeldjägerin.“ Ich frage mich was er mit bekannt meint.