Im Schülerbau angekommen atmete Blasspfote tief durch, endlich konnte er sich in Ruhe entspannen. Warum musste er sich eigentlich immer dafür rechtfertigen, dass er eine Pause brauchte. Schließlich war er der Sohn von
Ahornstern und Enkel von
Brombeerpelz, da brauchte er kein intensives Training, dass alles lag ihm quasi in den Genen. Er schlüpfte in sein Nest und stieß einen erleichternden Seufzer aus, als er sich niederließ. Genüsslich streckte er seine Glieder alle viere von sich, ehe er sich zu einem Knäul zusammenrollte und auch kurz darauf eingeschlafen war.
Zeitsprung
Nach einem erholsamen Schläfchen schlug der junge Kater die Augen auf, gähnte herzhaft und rieb sich mit der Pfote über die noch nicht wachen Augen. Es war bereits Sonnenuntergang, als er sich aus seinem gemütlichen Nest schälte, die Moosreste entfernte und zum Ausgang schlich. Ob seine Mutter bereits wieder im Lager war und die Beute gesehen hatte, die er für sie besorgt hatte? Er sah sich etwas unauffällig auf der Lichtung um. Bloß nicht zu viel Aufsehen erregen und damit noch irgendeine lästige Aufgabe aufgedrückt bekommen. Seine Ohren zuckten, als am Eingang etwas geschah.
Ahornstern kam gerade mit einigen Anhängseln ins Lager. Doch niemand beachtete ihn, wofür er mehr als dankbar war. Immer noch etwas verschlafen schlenderte er über Lagerlichtung. Der Regen hatte noch nicht nachgelassen, was jedoch für ihn einen großen Vorteil hatte. Er wurde einfach nicht gesehen, weil niemand bei diesem Wetter freiwillig draußen war. Der Nachteil war, dass sein Körper direkt ganz nass bis auf die Haut wurde. Er suchte sich am Lagerrand ein trockenes Plätzchen, wo er möglichst viel sah, aber nicht direkt auffiel. Seine Gedanken wanderte noch einmal zurück zu
Ahornstern und plötzlich wie aus dem Nichts bewegten sich seine Pfoten in Richtung Heilerbau. Auffallend schnell für seine Verhältnisse war er beim Bau angelangt.
„Wer ist das? Was machen die hier? Wollen die bei uns in den Clan?“ löcherte er seine Mutter direkt mit Fragen, als er den Heilerbau betrat und die Fremden neugierig betrachtete. Bis er das Blut an der anderen Kätzin im hinteren Teil des Baus bemerkte. Würgend machte er auf dem Absatz kehrt und taumelte auf die Lichtung. Angewidert schüttelte er sich, lief zum Schülerbau und begab sich wieder in sein Nest. Das war zu viel für den jungen Kater. Jetzt erstmal ein Schläfchen. Diese Pause hatte er sich mehr als verdient.