[Out: Spielt etwas versetzt zum Geschehen im Play der vier Clans.]
Mit großen Augen beobachtete das Junge, wie
Zilpzalpruf mutig hinter dem Sofa hervorschnellte und dafür sorgte, dass die Tür für sie geöffnet blieb. Aufgeregt hätte Wellenjunges beinahe für ihre Mutter gejubelt, doch sie erinnerte sich schnell daran, dass sie ja nicht wollten, dass der Zweibeiner sie bemerkte.
Es dauerte allerdings nicht lange, bis ihre Mutter sie zu sich winkte. Wellenjunges eilte schnell herbei, drosselte nach einigen Schwanzlängen allerdings ihr Tempo, da sie - sobald sie draußen war - Vorsicht walten musste. Zudem wollte sie ihren Bruder nicht abhängen. Dieser schien deutlich scheuer als sie, was diesen Ausflug anging. Doch es war ihr gemeinsames Erlebnis, also zügelte sich Wellenjunges, um neben ihm zu bleiben.
Vorsichtig schlüpfte Wellenjunges hinter ihrer Mutter aus dem Zweibeinerbau. Ihr Blick fiel sogleich auf den Zweibeiner, der ihnen soweit allerdings keine Beachtung schenkte. Viel mehr war er mit dem Trinken des komischen Wassers beschäftigt. Einige Herzschläge lang starrte Wellenjunges ihn an, dann rannte sie mit ihrer Familie zu den Pflanzen, die etwas erhöht von ihr aus dem Topf wuchsen. Unter der Zunge ihrer Mutter duckte sich das Junge, doch es protestierte nicht. Zumindest nicht laut.
Noch hatte ihre Mutter ihnen nicht erlaubt, etwas zu sagen.
Erneut blickte die graue Kätzin zum Zweibeiner, doch er war immer noch in seiner Welt verträumt. Deshalb drehte sie sich etwas ruhiger zu ihrer Mutter, beobachtete, wie diese durch das seltsame Gerüst glitt und dann wenig später auf dem Boden unter ihnen landete. Mit großen Augen schob sich auch Wellenjunges vor, spürte, wie die freudige Erwartung sie packte. Sie bemerkte kaum, dass ihr Bruder sehr nervös über diesen Ausflug schien, da sie selbst zu sehr in diesem Abenteuer gefangen war. Diese Höhe war nichts für ein Junges wie sie!
Als Wellenjunges jedoch bemerkte, wie er neben ihr umherrutschte, warf sie
Regenjunges einen Blick zu. Er suchte auch den ihren, also strahlte sie ihn förmlich an und glitt dann hinter ihrer Mutter her.
Zwar kam sie nicht so geschickt auf, wie diese, doch sie war zufrieden mit ihrer Landung. Neugierig glitten ihre Pfoten über die nasse Erde, die sich kälter anfühlte als der Boden im Zweibeinernest. Allerdings war diese Kälte angenehmer als der Boden dort. Kurz buddelte Wellenjunges daran, schnupperte intensiv an der Erde und hätte beinahe etwas davon aufgesammelt, doch ihre Mutter lenkte sie mit ihrer Erklärung an.
Wenig später kaute Wellenjunges auf einem Stück Erde rum. Enttäuscht spuckte das Junge sie wieder aus - sie war nicht so schmackhaft, wie sie gehofft hatte.
Wie lange sie dort gewartet hatten, wusste Wellenjunges nicht. Doch die Neugierde war groß, weshalb sie beinahe vorlief, als ihre Mutter meinte, dass sie gehen konnten. Hinter
Regenjunges lief sie auf die grüne Fläche und schnurrte vor sich hin, als sie ihren Bruder bei seiner Spielerei beobachtete. Es kitzelte wirklich etwas, doch hier und da piekste es auch ganz schön.
Doch Wellenjunges verblieb nicht bei ihm, sondern schnupperte durch die Gegend und machte sich auf eine alleinige Erkundungstour. Dabei fand sie einige Käfer. Selten hatten sie welche im Nest entdeckt, doch hier waren ganz viele. Große, kleine, mit ganz vielen Beinen, sehr wenigen, doch meistens mehr als Wellenjunges hatte. Einige stieß sie an, bis sie auch über eine Spinne stolperte. Diese stieß sie leise schnurrend and und beobachtete, wie sie schnell davonlief. Die Zweibeiner brachten diese oft nach draußen. Ob es eine von denen war?
Zilpzalpruf wollte schließlich zum Teich, also folgte Wellenjunges ihr.
Regenjunges war bereits da, als sie endlich dazustieß und sich hinsetzte. Gebannt versuchte sie, all die Informationen aufzusaugen, und keuchte beeindruckt, als ihre Mutter einen der Fische aus dem Wasser schaufelte.
»
Wow, Mama«, miaute Wellenjunges beeindruckt und dann ganz stolz auf ihre tolle Mutter. »
Dem hast du es gezeigt!«
Sie beobachtete, wie
Zilpzalpruf sich über den Fisch stellte, während dieser zappelte. Die Bewegungen des Fisches endeten allerdings, als ihre Mutter ihn biss. Neugierig erwartete sie die Beute und schnupperte ganz intensiv daran. Er stank ein wenig, so wie sie es nicht gewohnt war. Er roch nach schlammigen Wasser, nach Pflanzen und nach der Welt, die Wellenjunges noch nicht kannte.
Das Stück, das ihre Mutter ihr abschnitt, nahm Wellenjunges begierig entgegen. Wenige Herzschläge später war es verputzt. So etwas frisches hatte sie noch nie gefressen.
»
Köstlich!«, schnurrte sie und nickte ihrem Bruder zu. Auch er mochte den Fisch. War es nicht schön, einer Meinung zu sein? Vielleicht könnten sie ja jetzt öfter Fisch essen!
Dann nahm sich das Junge noch ein Stück. Dieses Mal kaute sie langsamer und spitzte die Ohren, als ihre Mutter plötzlich ins reden kam. Da es eine Geschichte über ihren Papa war, sah sie mit großen Augen auf. Der Fisch wäre ihr dabei fast aus der Schnauze gefallen.
»
Da hatte Papa bestimmt Angst«, maunzte Wellenjunges. Doch obwohl sie das sagte, klang sie unglaublich begeistert und ließ ihre Brust anschwellen. Ihre Eltern waren starke Abenteurer! »
Aber du hast ihn gerettet. Du bist echt toll, Mama!«
Als diese über das Schwimmen sprach, sprang Wellenjunges gleich auf. Bei der Frage ihres Bruders hielt sie allerdings inne.
»
Ach quatsch, Regenjunges«, rief sie aus und knuffte ihren Bruder sanft. »
Mama würde das nie zulassen. Wir sind schließlich auch irgendwie ein Clan, ein ganz kleiner! Und wir halten zusammen! Nicht wahr, Mama?«
Mit runden Augen sah sie zu der Kätzin auf. Niemals würde diese zulassen, dass ihnen etwas schlimmes passierte!