
Schwanenblume

43

Kriegerin

FC
Lineart: Whitefeatherink 
#009

Mit dem riesigen Fisch zwischen ihren Pfoten war es bereits deutlich schwieriger sich auf dem Stein gut zu positionieren. Vielleicht hatte sie nicht ganz nachgedacht, als sie den riesigen Hecht gefangen hatte. Aber dennoch.
Grauvogel würde sich bei so einem Fang nicht beschweren können. Vor allem wenn sie Diesem noch weitere Beute hinzufügte. Beute für den Clan. Wie es von ihr als perfekter Kriegerin erwartet wurde. Als die perfekte Katze an der Seite des perfekten Kriegers.
Ihre Gedanken schweiften für einige Herzschäge ab, als das Platschen an Land ihre Aufmerksamkeit auf sich zog. Als sie dort hin blickte, um die Ursache des Geräusches herauszufinden, konnte sie sehen, dass
Luchsmut und
Hasenkralle ebenfalls einen dieser großen Fische erwischt hatten. Sicherlich würde heute niemand hungrig bleiben, bei so viel und so großer Beute. Das war gut. Gut für den Clan und gut für ihre Entscheidung nicht alleine jagen zu gehen. Sie hatte sich richtig entschieden nicht alleine zu gehen. Die richtige Entscheidung um den Clan zu unterstützen. So wie sich eine gute Kriegerin auch entschieden hätte...
Schwanenblume merkte, wie ihre Gedanken immer weiter von ihrer Aufgabe abschweiften. Nein. Sie durfte sich nicht mit einem Fang zufrieden geben. Alle anderen jagten noch und sie durfte nicht außen vor bleiben. Das schickte sich nicht für sie. Für die perfekte Gefährtin. Nein, sie würde noch mindestens einen weiteren Fisch fangen!
Sogleich richtete sie ihre Aufmerksamkeit wieder auf das Wasser. Das war allerdings recht schwer, da sie aufpassen musste, dass der Hecht bei einer falschen Bewegung nicht versehentlich zurück ins Wasser fallen würde. Sie setzte eine Pfote mit ihren ausgefahrenen Krallen auf ihre erlegte Beute um diese daran zu hindern vom Stein zu fallen, während sie weiter jagte. Allerdings war es nun schwerer das Gleichgewicht zu halten und gänzlich still zu halten.
Daher dauerte es eine Weile, bis sich ein neuer Schatten dem Stein näherte auf dem sie saß. Sie zögerte. Ohne den Hecht, den sie halten musste, wäre sie einfach nach vorne gelehnt und hätte mit ihrer Pfote zugeschlagen. Doch das Risiko war zu groß dabei das Gleichgewicht zu verlieren und mitsamt dem Hecht ins Wasser zu fallen. Also wartete sie weiterhin. Sie konnte nur hoffen, dass der Fisch noch etwas näher kam.
Und sie hatte Glück! Der Schatten bewegte sich erst ein wenig hin und her, bevor er letzten Endes nicht mehr als eine Pfotenbreite von dem Stein entfernt war. Jetzt oder nie! Schwanenblumes Pfote schoss ins Wasser und ihre Krallen pflügten einen zweiten Fisch heraus. Allerdings stellte sich dieser als Zander heraus und war etwas größer als sie zuvor von seinem Schatten erahnt hatte. Mit ihr und dem Hecht auf dem Stein war nahezu kein Platz mehr übrig. Um den Zander daran zu hindern zurück ins Wasser zu springen, blieb ihr leider nichts anderes übrig, als sich recht unelegant auf diesen zu setzen, um sein Zappeln zu verhindern. Unter einiger Anstrengung schaffte sie es schließlich den Zander zu erledigen und verharrte erst einmal einige Herzschläge um wieder zur Puste zu kommen.
"
Ich gehe schon einmal zurück ans Ufer", erklärte sie
Morgenblüte. Dabei sprach sie vollkommen ruhig und versuchte den Anschein zu erwecken, als wäre das alle geplant gewesen und sie wüsste, was sie hier tat. ... wie gerne hätte sie das gewusst.
Wie sollte sie zwei so große Fische zurück bringen? Der Zander war nicht wirklich das Problem, aber der Hecht schon eher. Langsam - um Zeit zu gewinnen - putzte sie sich ihre Vorderpfote trocken und dachte nach. Unsicher musterte sie den riesigen Fisch. Sie hatte eine Idee... aber Diese gefiel ihr eigentlich gar nicht. Dennoch war es das Einzige, dass ihr einfallen wollte.
Sie unterdrückte ein Seufzen und biss den Hecht hinter den Kiemen um ihn aufzuheben. Sie spürte die Anstrengung in ihrem Nacken, diesen großen Fang auch nur anzuheben. Nie würde sie so mit ihm über die Trittsteine springen können... Ihr blieb wohl keine andere Wahl...
Den Hecht fest zwischen ihren Zähnen, drehte sie sich vorsichtig auf dem schmalen Rest, der ihr noch von dem Felsen geblieben war, und schaffte es irgendwie das Ungetüm von einem Fisch über ihren Rücken zu ziehen. Sie musste all ihre Willenskraft zusammen nehmen, um nicht unter dem Gefühl ihres nassen Rückenfells zu erschaudern. Regen war eine Sache, aber einen Fisch wollte sie eigentlich nicht auf ihren Rücken haben. Vermutlich würde sie noch am nächsten Tag nach totem Hecht riechen... Sie alle fraßen Fisch, weshalb der Geruch allgegenwärtig war, doch in ihrem Fell wollte sie ihn eigentlich weniger.
Kurz schielte sie zu ihrem Zander. Sie würde später beide irgendwie tragen müssen, aber selbst sie sah ein, dass es unmöglich war beide Fische gleichzeitig zu tragen, wenn sie über die Steine springen musste. Also ließ sie ihren zweiten Fang kurz liegen, wobei sie ihn aber noch in die Mitte des Steines schob, damit dieser nicht am Ende doch noch im Wasser landete.
Langsam drehte sie sich nun dem nächsten Stein zu. Der Hecht auf ihrem Rücken war schwer und da sie ihn mit ihrem Maul nicht loslassen konnte, konnte sie auch nicht den Stein direkt anschauen. Es war schwer den Sprung abzuschätzen, doch sie schaffte es irgendwie. Der Hecht drohte nach dem Sprung von ihrem Rücken zu rutschen und sie musste ihn erst wieder richten, bevor sie weiter konnte.
Langsam arbeitete sie sich voran, wobei sie manchmal gefährlich nahe am Rand der Steine landete. Der Fisch erschwerte das Springen, machte sie schwerer und behinderte ihre Bewegungsfreiheit. Daher landete mehr als nur einmal eine Pfote im Wasser. Einmal verfehlte sie den Stein sogar mit beiden Hinterpfoten und ruderte einige Momente mit ihnen im Wasser, bis sie es schaffte sich und den Hecht wieder auf den Stein zu ziehen. Wie froh war sie, dass
Grauvogel nicht dabei war. Was würde er nur denken, wenn er sie hier so sah? Sie machte sicher kein elegantes Bild,wie sie mit ihrer vom Fluss tropfenden Hinterseite nun endlich das Ufer erreichte.
Sie lief einige schwanzlängen vom Fluss weg und legte den Hecht in der Nähe eines großen Steines ab. Danach kehrte sie zu den Trittsteinen zurück. Es war ein wenig schwer auf dem Stein zu landen, dessen Großteil der Fläche von dem Zander belegt war. Doch sie schaffte es und packte diesen Fisch nun als nächstes. Der Zander war zwar auch groß, aber nicht so groß, als dass sie ihn nicht tragen könnte. Sie packte ihn in der Mitte und hatte ihn in wenigen Sprüngen über die Trittsteine zu ihrer anderen Beute gebracht.
Ihr Hals war angestrengt von dem Gewicht ihrer Fänge und sie entschied sich, dass sie genug gejagt hatte. Vielleicht gar zu viel... Sicher würde niemand etwas dagegen haben, wenn sie begann sich zu trocknen, während sie auf die anderen wartete. Selbst wenn sie noch versuchen würde etwas zu fangen, könnte sie immerhin mit Sicherheit nichts mehr tragen.
Interagiert mit: Morgenblüte
Erwähnt: Grauvogel, Luchsmut, Hasenkralle
Zusammenfassung: realisiert erst jetzt, dass ihr Fang etwas zu groß ausgefallen ist. Will aber dennoch noch etwas fangen. Schaffte es nach einigen schwierigkeiten dann beide Fische ans Ufer zu bringen. Putzt sich nun und wartet bis die anderen fertig sind